Tschechien kündigt eine Million US-Dollar Erdbebenhilfe für Pakistan an
Es ist die schwerste Katastrophe der neueren Geschichte Pakistans: Das Erdbeben vom Samstagvormittag forderte nach ersten amtlichen Schätzungen mindestens 30.000 Menschenleben, weitere 40.000 Verletzte werden erwartet. Zahlreiche Dörfer sind fast völlig zerstört; hunderte Opfer sind Kinder, die unter den Trümmern eingestürzter Schulgebäude verschüttet wurden. Die Rettungsarbeiten sind ein Wettlauf gegen die Zeit. Neben zahlreichen anderen Staaten der Weltgemeinschaft hat auch Tschechien Unterstützung zugesagt.
"Wir haben die Entsendung eines Rettungsteams angeboten, das sich an den Rettungsarbeiten sofort beteiligen könnte und auch Spürhunde dabei hätte. Wir brauchen allerdings eine logistische Absicherung des Einsatzes, da das Terrain den Meldungen nach nur schwer zugänglich ist. Wir bräuchten also für die Aktion die Kooperation mit einem größeren Land, das die entsprechende Logistik mitbringt, das heißt nach Möglichkeit Hubschrauber."
Gerade Transporthubschrauber sind derzeit aber das knappste Gut und stehen bei dem pakistanischen Hilfsgesuch an erster Stelle - in den unwegsamen Gebieten Nordpakistans sind sie die einzige Möglichkeit, die Hilfe schnell vor Ort zu bringen. So ist es wahrscheinlicher, dass Tschechien vor allem finanzielle Unterstützung leisten wird. Einen ersten Teilbetrag hatte das Außenamt bereits kurz nach Bekanntwerden der Katastrophe angewiesen, so Regierungschef Paroubek.
"Das Außenministerium hat für diesen Zweck fünf Millionen Kronen zur Verfügung gestellt, und ich möchte hinzufügen, dass ich mit dem Außenminister darin übereingekommen bin, dass wir dem Kabinett gemeinsam vorschlagen werden, ähnlich wie bei der Hurrikan-Katastrophe in den Vereinigten Staaten, einen Betrag von insgesamt einer Million US-Dollar bereitzustellen."Zu einer Gruppe von sieben tschechischen Bergsteigern, die am Wochenende in der Nähe des Unglücksgebietes vermisst wurde, konnte inzwischen wieder der Kontakt hergestellt werden. Sie seien wohlauf, informierte Außenamtssprecher Vit Kolar.