Tschechische Rettungskräfte in der Türkei: Drei Überlebende geborgen

Vor genau einer Woche erschütterte ein verheerendes Erdbeben die Türkei und Syrien. Bei der Suche nach den Überlebenden ist auch ein Team aus Tschechien weiterhin dabei.

Die Rettungskräfte aus Tschechien sind seit sieben Tagen in der türkischen Stadt Adiyaman im Einsatz. Im Schutt suchen sie nach überlebenden Personen. Vor Ort ist auch Jakub Kozák, ein Sprecher der tschechischen Feuerwehr. Am Montagmorgen fasste er die Ergebnisse ihrer Arbeit in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks zusammen:

„Wir haben bisher zwei Personen aus dem Schutt bergen können. Eine dritte Frau wurde dank dem Einsatz unserer Hunde von einem anderen Team lebend gerettet. Leider überwiegen aber die Toten, von denen wir bis Montagmorgen 35 gefunden haben.“

Das USAR-Team|Foto: HZS ČR

Im Verlaufe des Vormittags kamen drei weitere Tote hinzu, wie die Agenturen vermeldeten.

Am Wochenende haben speziell ausgebildete Hunde des tschechischen Rettungsteams Orte bestimmt, an denen man hoffte, noch lebende Menschen finden zu können. Die Stellen wurden dann von polnischen Rettungskräften durchsucht. Man habe aber keine Überlebenden gefunden, und die Suche sei dort nun beendet worden, berichtete Kozák am Montag. Er beschrieb zudem die aktuellen Aufgaben der Tschechen:

„Wir sind seit gestern an zwei neuen Orten eingesetzt. Dort arbeiten wir ununterbrochen in Sechs-Stunden-Schichten. An einer Stelle, an der drei Häuser zusammengestürzt sind, arbeiten wir mit Teams aus Bangladesch und aus den USA zusammen. Dort gelang es am Sonntagmorgen, also noch vor unserem Einsatz, drei lebende Personen zu bergen. Das bedeutet, dass es immer noch Hoffnung gibt. Ein weiteres unserer Teams arbeitet in den Trümmern eines sechsstöckigen Gebäudes, das allerdings mit Hilfe schwerer Technik noch sichergestellt werden muss.“

Foto: Pavel Němeček, ČTK

Am Wochenende unterbrachen Rettungskräfte aus Deutschland und Österreich aus Angst vor möglichen Tumulten ihre Arbeiten im Erdbebengebiet in der Türkei. Kozák beschreibt die Sicherheitslage in Adiyaman:

„Wir haben von diesen Erfahrungen anderer Teams aus den Medien gehört. Wir besprechen die Sicherheitslage hier mit unserem Befehlshaber, der bisher keine Beschwerden hervorbringt. In der Nähe unseres Wirkungsortes ist die türkische Polizei im Einsatz, und unsere Zusammenarbeit ist sehr eng und problemlos.“

Tschechien hat ursprünglich ein Team von 68 Rettungskräften in die Türkei entsandt, zu dem neben Feuerwehrleuten auch Ärzte, Bauingenieure und Kynologen mit Hunden gehören. Sie trafen am vergangenen Dienstagmorgen in der Türkei ein. Am Wochenende schlossen sich ihnen zwei weitere Feuerwehrleute an. Das sogenannte USAR-Team (Urban Search and Rescue) wird voraussichtlich noch bis Freitag vor Ort bleiben.