Tschechien nähert sich mit seiner Wirtschaftsleistung Italien an
Das wirtschaftliche Niveau Tschechiens steigt im kommenden Jahr laut den Prognosen wieder auf 88 Prozent des Durchschnitts in der Eurozone.
Bereits im vergangenen Jahr lag die tschechische Wirtschaftsleistung bei diesem Wert. In diesem Jahr dürfte sie aber auf 87 Prozent fallen. Tschechien wird mit dem leichten Anstieg 2022 eine bessere Position unter den insgesamt 19 Ländern einnehmen als Polen, Ungarn, die Slowakei, Portugal oder Spanien. Damit nähert sich Tschechien dem Niveau von Italien an. Dies geht aus der makroökonomischen Prognose des tschechischen Finanzministeriums hervor.
Das Ministerium weist darauf hin, dass den Schätzungen nach das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner in Bezug auf die paritätische Kaufkraft während der Corona-Pandemie in allen Ländern mit Ausnahme von Litauen zurückgegangen ist. Die größten Verluste haben dabei die südeuropäischen Länder verzeichnet, die stärker vom Tourismus abhängig sind, wie etwa Spanien, Frankreich, Portugal und Italien.
Obwohl dieser Wert „in Tschechien im vergangenen Jahr wahrscheinlich gefallen ist, ist die relative Wirtschaftsleistung im Vergleich in der Eurozone vermutlich auf 88 Prozent angewachsen“, so die Einschätzung des Ministeriums. „Etwa auf diesem Niveau könnte sie sich auch 2021 und 2022 bewegen.“
Das Preisniveau in Tschechien ist den Schätzungen nach bei 69 Prozent des Eurozonendurchschnitts geblieben. „In den Jahren 2021 und 2022 könnte sich dieser Wert auf 71 oder 72 Prozent leicht erhöhen“, schreibt die Behörde weiter.
Das Wirtschaftsniveau der Länder wird anhand der Kaufkraftparität verglichen. Das bedeutet, dass ein Verhältnis der Währungen ermittelt wird, bei dem diese dieselbe Kaufkraft haben und man also denselben Warenkorb einkaufen kann. Der Preisniveauindex beschreibt das Verhältnis der Preise in einem Eurozonen-Land im Vergleich zu den anderen Mitgliedern.