Tschechien verteilt ausländischen Interessenten die ersten "Green Cards"
Am vergangenen Montag war es so weit - es wurde das lange vorbereitete Projekt gestartet, mit dessen Hilfe der Mangel an einheimischen Arbeitskräften künftig durch die Beschäftigung qualifizierter Ausländer ausgeglichen werden soll. Die Tschechische Republik verteilte den ersten 75 Ausländern die sogenannten "Green Cards". Martina Schneibergova fasst zusammen.
Durch das Projekt wird der tschechische Arbeitsmarkt in keinerlei Hinsicht gefährdet, wie auch Vera Ivanovicova, Mitarbeiterin der Sektion für Migration und Integration des Arbeitsministeriums bestätigt:
"In unserem Projekt gehen wir davon aus, dass die Projektteilnehmer Löhne auf dem Niveau der Durchschnittslöhne der tschechischen Mitarbeiter haben und dass sie als Arbeitskraft den tschechischen Mitarbeitern nicht konkurrieren. Andererseits sollen sie aber auch entsprechend entlohnt werden, um das Sozialsystem nicht zusätzlich zu belasten."
Die Ausländer, die in die Auswahl miteinbezogen werden wollen, müssen die tschechische Sprache beherrschen und Dokumente über ihre Ausbildung, bzw. Praxis vorlegen. Außerdem müssen sie auch ein Arbeitsvisum besitzen. Der Mitarbeiter der Internationalen Organisation für die Migration, Jan Schroth, dazu:
"Die Arbeitsuchenden aus Kasachstan, Bulgarien und Kroatien müssen zuerst eine Arbeitsstelle finden. Entweder im Internet oder durch eine Arbeitsvermittlungsbehörde. Sie können auch als Touristen nach Tschechien kommen, hier die Arbeit finden, dann zurück nach Hause reisen und sich auf der Botschaft zur Teilnahme am Projekt anmelden."
Für die bereits ausgewählten Bewerber ist die Prozedur jedoch noch nicht beendet. Michal Meduna vom Arbeitsministerium bemerkt:
"Jetzt werden sie zweieinhalb Jahre lang aus sozialer Sicht beobachtet, um in der Praxis feststellen zu können, dass sie in der Gesellschaft integriert sind. Nach diesen zweieinhalb Jahren werden wir Ihnen eine Empfehlung für die Fremdenpolizei geben, damit ihr Antrag auf Daueraufenthaltsgenehmigung positiv beantwortet wird."
Mit der Auswahl der ersten 75 Bewerber wurde das Projekt gestartet, das binnen einiger Jahre auf andere Länder erweitert werden soll.