Kafka, Tschechiens Kreise und ein deutscher Straßenbahnfahrer in Brünn: Radio Prag International 2024
Der Krieg in der Ukraine und das Hochwasser im September waren wohl die beiden Großereignisse, über die Radio Prag International am häufigsten in diesem Jahr berichtet hat. Doch zum Ausklang von 2024 möchten wir an einige weitere Themen und Begegnungen aus unseren Sendungen erinnern.
Gleich im Februar dieses Jahres hatten wir netten Besuch im Studio. Severina und Jakub, zwei Schüler des Prager Gymnasiums Na Pražačce, erzählten von ihrem Aufenthalt in Deutschland. Beide hatten drei Monate in Lörrach beziehungsweise in Pulheim verbracht und jeweils auch die dortige Schule besucht. Dabei haben sie nicht nur ihr Deutsch trainiert und neue Freunde gefunden, sondern hatten auch eine gute Zeit – etwa beim Kölner Karneval.
Das ganze Jahr über waren wir auf „Entdeckungsreise durch Tschechiens Kreise“ unterwegs. Jeder Monat stand dabei im Zeichen einer anderen Region des Landes. Zu der Serie gehörte immer auch eine Stadtführung. Im April war dies České Budějovice / Budweis, die Hauptstadt des Kreises Südböhmen. Denn 2028 soll Budweis eine der drei Kulturhauptstädte Europas sein.
Nur wenige Menschen können sich damit rühmen, dass ihr Vorfahre auf einer Banknote abgebildet ist. Zu ihnen gehört der Österreicher Georg Krauchenberg. Er ist ein direkter Nachkomme des namhaften tschechischen Historikers und Politikers František Palacký (1798-1876), dessen Porträt auf den tschechischen 1000-Kronen-Scheinen zu finden ist. Georg Krauchenberg lebt in Wien und ist Vorstandsmitglied im Institut für Donauraum und Mitteleuropa. Martina Schneibergová traf Georg Krauchenberg beim Symposium „Dialog in der Mitte Europa“, das im März dieses Jahres in Brünn stattfand. Dort entstand das folgende Interview mit dem Urgroßenkel von Palacký.
In Brno / Brünn gibt es rund 800 Straßenbahnfahrer. Einer von ihnen ist Benjamin Rannig, der ursprünglich aus Deutschland stammt. Ferdinand Hauser hat den Dresdner auf einer Schicht begleitet. Mit der Linie 10 ging es vom ersten Haltepunkt in Komín im Westen der Stadt bis zur Gleisschleife Novolíšeňská ganz im Osten Brünns.
Das Jahr 2024 stand im Zeichen des 100. des Todestags des Prager deutschsprachigen Schriftstellers Franz Kafka, der am 3. Juni begangen wurde. Sein Leben und Werk wurden aus diesem Anlass besonders ausgeleuchtet, und zwar auch in den Sendungen von Radio Prag International. Doch was wäre, wenn Kafka 1924 gar nicht gestorben wäre? Mit diesem Gedanken spielt Bernhard Setzwein in seinem Roman „Kafkas Reise durch die bucklige Welt“. Markéta Kachíková hat mit dem Autor gesprochen, der in der böhmisch-bayrischen Grenzregion lebt.
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