Tschechien will Europa-Zentrum für chinesisches Kapital werden
Tschechien könnte zum Sprungbrett werden für chinesische Firmen in Europa. Dies sagte Premier Bohuslav Sobotka am Dienstagabend nach einem Gespräch mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi in Prag. Demnach sind Banken und Investmentgesellschaften gerade dabei, in Prag Niederlassungen zu gründen.
Es handelte sich um den ersten Besuch eines chinesischen Außenministers in Tschechien seit 14 Jahren. Das spiegelt auch die Wiederbelebung der wirtschaftlichen Kontakte. Zum Beispiel will bis Ende dieses Jahres die Bank of China eine tschechische Niederlassung eröffnen. Oder die Investmentgruppe China Energy Company Limited (CEFC), sie plant ebenfalls, ihre Europafiliale in Prag anzusiedeln. CEFC ist bereits in tschechische Firmen eingestiegen, so etwa bei der Charterfluggesellschaft Travel Service oder dem Fußballklub Slavia Prag.
Bisher ist China jedoch für tschechische Firmen keines der wichtigsten Exportländer: Der Markt des ostasiatischen Riesenreichs liegt im Ranking nur auf Platz 18. Die Gesamtausfuhr hatte im vergangenen Jahr einen Wert von 42 Milliarden Kronen (1,56 Milliarden Euro), die Einfuhr aber von 363 Milliarden Kronen (13,5 Milliarden Euro).