Tschechien will Handelsbeziehungen mit China intensivieren
Beim aktuellen Besuch des tschechischen Außenministers Lubomír Zaorálek in China wird dem Business eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. So gehören auch der Vizepräsident des tschechischen Industrie- und Verkehrsverbands, Stanislav Kázecký, sowie eine Gruppe tschechischer Unternehmer zur Begleitdelegation des Ministers.
Ein Vertrag über die Zusammenarbeit zwischen dem tschechischen Verband und seiner chinesischen Partnerorganisation wurde bereits 2007 unterzeichnet. Bald danach verflachte die Kooperation ein wenig. Nun sollen die bilateralen Handelsbeziehungen wiederbelebt werden, sagt Kázecký. Dazu sollen auch die China-Besuche des tschechischen Ministers für Industrie- und Handel Jan Mládek im Juni, des Staatspräsidenten Miloš Zeman im Herbst und des tschechischen Premiers Bohuslav Sobotka im Frühling nächsten Jahres beitragen.
Im Rahmen des jetzigen Ministerbesuchs führten Vertreter der mährisch-schlesischen Metropole Ostrava / Ostrau Verhandlungen über den Einstieg chinesischer Investoren in den Industriepark der Stadt. Weitere Gespräche zwischen Firmenvertretern der Ostrauer Region und ihren chinesischen Handelspartnern betrafen Lieferungen in den Bereichen Flughafenausstattung, Bergbautechnik und ökologischer Maschinenbau.
Darüber hinaus habe die Tschechische Republik ein großes Potential als Reiseziel für chinesische Touristen, sagte Außenminister Zaorálek nach einem Treffen mit dem chinesischen Verantwortlichen für Fremdenverkehr in Peking. Um mehr Reisende nach Tschechien zu locken, sollten mehr chinesisch-tschechische Filme entstehen, so Zaorálek. Ein Bespiel dafür ist die chinesische romantische Komödie „Somewhere only we know“. Die Dreharbeiten an der tschechisch-chinesischen Koproduktion sollen im Mai in Prag beginnen. Außenminister Zaorálek unterstützt zudem die Schaffung von direkten Flugverbindungen zwischen Prag und Peking. Darüber werden seit mehreren Jahren Verhandlungen geführt. Im letzten Jahr haben etwa 165.000 Chinesen die Tschechische Republik besucht, die Zahl ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Nach den Russen sind die Chinesen die zahlungsfreudigsten Touristen mit großer Kaufkraft.