Tschechien wird auf die Stellungnahme Deutschlands zum AKW Temelin nicht reagieren
Von Marketa Maurova.
Das tschechische Kabinett wird sich zur deutschen Stellungnahme zum AKW Temelin nicht äußern. Die Minister entschieden darüber während der Kabinettssitzung am Mittwoch im südmährischen Cejkovice. Premier Milos Zeman sagte dazu:
"Die Entscheidung über die Wahl der Energiepolitik, inklusive der Entscheidung über die Nutzung der Kernenergie, ist Angelegenheit des jeweiligen souveränen Landes. Die Regierung der Tschechische Republik hat keinen Grund, weder die Kern- noch die Umweltsicherheit des Kraftwerks Temelin in Zweifel zu stellen."
Zeman betonte wiederholt, dass es sich um einen Standpunkt des deutschen Bundesumweltministeriums, und nicht der gesamten Bundesregierung handelt.
Das AKW Temelin wird nun ein Verhandlungsthema zwischen dem tschechischen Premier Milos Zeman, seinem österreichischen Amtskollegen Wolfgang Schüssel und dem EU-Kommissar für Erweiterungsfragen Günter Verheugen sien. Zu ihrem Treffen kommt es jedoch frühestens im September. Nach der Meinung der Europäischen Kommission ist es nämlich nicht möglich, einen analytischen Bericht über das südböhmische Kraftwerk und dessen Umwelteinwirkungen und die Unterlagen für ein Treffen schneller vorzubereiten.