Tschechiens Beitrag beim ESC: Vesna und ihr Song „My Sister’s Crown“
Tschechiens Beitrag für den Eurovision Song Contest steht fest: Es ist die Girl-Band Vesna, die mit ihrem Song „My Sister’s Crown“ im Mai in Liverpool antreten wird.
Sechs junge Damen, auffällig farbenfroh gekleidet und geschminkt, mit einem starken Bezug zu volkstümlichen Trachten. Mit dieser Optik gehen Vesna ins Halbfinale des ESC. Im Video zum Wettbewerbssongs „My Sister’s Crown“ wird die slawische Herkunft der Band nicht nur an den Kostümen deutlich. Die Frauen geben sich aber auch modern und selbstbewusst – und beunruhigt vom Geschehen in der Welt.
„My Sister’s Crown“ ist ein markanter Popsong – so wie er sich für den ESC gehört. Aber die musikalischen Anfänge von Vesna lagen im Folk-Bereich. Davon zeugen einige Outfits noch heute, ebenso wie der Bandname. Vesna ist nämlich die slawische Göttin des Frühlings. Einen mythischen Bezug hatte auch das Debütalbum von 2018, das „Pátá bohyně“ (Die fünfte Göttin) hieß und weniger laut war. Vielmehr ließen sich Vesna darauf von slawischen Legenden inspirieren, von heidnischen Traditionen, Naturromantik und Motiven der Weiblichkeit.
Damals war man noch zu fünft, beim ESC treten Vesna nun zu sechst an. Alle Bandmitglieder sind professionell ausgebildete Musikerinnen. Neben dem Gesang besteht die Instrumentierung aus Bass, Geige, Klavier und Schlagzeug. Obwohl alle sechs Frauen in Prag leben, sind nur drei von ihnen gebürtige Tschechinnen. Hinzu kommen noch eine Slowakin, eine Russin und eine Bulgarin. Und so ist dann auch der Wettbewerbssong in mehreren Sprachen gehalten. Tschechisch, Englisch und Ukrainisch ist der Gesang, und gerappt wird auf Bulgarisch.
„My Sister’s Crown“ sei ein Song über den Zusammenhalt von Frauen, den die sechs auch in der Band erlebten. Es gehe darum, Rivalitäten zu überwinden und sich gegenseitig zu helfen – so beschreibt es Texterin und Sängerin Patricie Fuxová im Promovideo für den tschechischen ESC-Vorentscheid. Diesen haben Vesna am vergangenen Wochenende nun gewonnen, und darum fahren sie im Mai nach Liverpool. Womöglich stellen die sechs Damen dort die Weichen für ihre weitere Zukunft.
