Tschechisch-deutsches Oldtimertreffen auf der Burg Kamen

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Ein britischer Railton aus dem Jahr 1934, ein französischer Rosengart, der auch dem Namen nach wenig bekannt ist, sowie Mercedes und Opel, mit denen Konrad Adenauer und Ludwig Erhard fuhren. Diese und weitere einzigartige Oldtimer, von denen es auf der Welt nur noch ein paar Stück gibt, konnten die tschechischen Automobilfans am vergangenen Sonntag auf der Burg Kamen bei Pacov/Patzau bewundern. Aus Berlin sind die Mitglieder des deutschen Allgemeinen Schnauferl-Clubs mit ihren Oldtimern nach Böhmen gekommen.

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Veranstaltet wurde das Treffen der Automobilfreunde vom Klub für tschechisch-deutsche Begegnungen aus Tabor. Sein Gründer Jan Berwid-Buquoy dazu:

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"Ich habe das Treffen initiiert. Zufälligerweise habe ich den Präsidenten des Berliner Schnauferl-Clubs Jürgen Erbe kennen gelernt. Denn ich schrieb ein Buch über Bundeskanzler Ludwig Erhard, den ´Vater des deutschen Wirtschaftswunders´, und das Buch hat Jürgen Erbe gefallen. Er bot mir an, mal eine Veranstaltung in Tschechien zu organisieren. Diese Idee hat mich begeistert. Das Ergebnis unserer Zusammenarbeit ist das jetzige Oldtimertreffen."

Unter den Oldtimerbesatzungen aus Berlin war auch ein Damenteam:

"Mein Name ist Anita Lüder. Wir sind mit einem modernen Auto - einem Mercedes SL - gekommen, aber in Berlin haben wir ein ganz altes Auto aus dem Jahr 1926. Es ist ein offener Tourer - ein Austin. Mit dem haben wir uns allerdings nicht her getraut. Der hätte das nicht geschafft. Die Reise ging wunderbar. Wir sind das gewohnt, längere Strecken zu fahren. Von der schönen Landschaft hier um Tabor sind wir begeistert, und ganz besonders sind wir von unseren Gastgebern begeistert."

Präsident des Berliner Schnauferl-Clubs,  Jürgen Erbe  (rechts),  Foto: Autorin
Über Mangel an Aufmerksamkeit konnte sich die Oldtimerflotte während der Fahrt aus Berlin nach Tabor nicht beschweren, wie der Präsident des Berliner Schnauferl-Clubs, Jürgen Erbe, sagte:

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"Das passiert immer, wenn man mit solchen alten Wagen unterwegs ist. Als wir gestern in die Innenstadt von Tabor fuhren. gab es dort eine große Veranstaltung des hiesigen Automobilklubs, und wir sind mit gefahren. Es waren dort Hunderte oder Tausende von Menschen. Ich fuhr schon sehr viele internationale Rallyes im Ausland, und ich muss sagen, dass diese Leute, die hier auf dem Marktplatz waren, so diszipliniert waren, wie ich es nie erlebt habe. Sie haben die Autos besichtigt, aber nicht angefasst, das war bewundernswert. Ich fühle mich hier sehr wohl. Es ist kein formales Versprechen, sondern es kommt aus dem Herzen: Wir kommen alle wieder."

Inoffiziellen Informationen zufolge wird demnächst eine gemeinsame tschechisch-deutsche Oldtimerexpedition geplant.