Tschechische Electroswing-Pioniere: Mydy Rabycad
Mydy Rabycad nennt sich ein Quartett, das als erste Electroswing-Band aus Tschechien gilt. Zwar hat der Musikstil in den vergangenen Jahren auch hierzulande viele Freunde gewonnen. Konzerte von Caravan Palace aus Frankreich oder dem österreichischen Produzenten Parov Stelar schlugen ein. Aber es fehlte eine eigene Szene.
Erst 2012 taten sich vier befreundete jugendliche Musiker in Prag zusammen und mischten elektronische Tanzmusik mit Swing aus den 1920er und 1930er Jahren. So war Mydy Rabycad geboren. Innerhalb von einer Woche entstand ein erstes Album. Der große Wurf wurde aber der zweite Longplayer, herausgekommen im März vergangenen Jahres. „Glamtronic“ heißt das Album.
Mit Glamtronic bezeichnen Mydy Rabycad zudem ihren Stil, wie Frontfrau Žofie Dařbujanová sagt. Die rotgelockte Sängerin ist es, die die meisten Lieder textet. Glamtronic meint ihren Aussagen nach mehr elektronische Elemente, mehr Chorgesang und eine Reihe weiterer Instrumente gegenüber anderen Electroswing-Projekten.
Das Album jedenfalls hat komplett eingeschlagen – und das nicht nur in Tschechien. Die Band ist mittlerweile auch im Ausland gefragt, das Quartett tritt unter anderem natürlich ebenso in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf. Dazu sind im vergangenen Jahr Einladungen zu großen Festivals gekommen wie etwa im August dem Sziget in Budapest. Beim Electroswing-Festival Maui Waui im englischen Suffolk waren Mydy Rabycad sogar die Headliner. Tschechische Musikjournalisten vermuten, dass damit erstmals überhaupt eine Band aus ihrem Land der Headliner bei einem Festival in Großbritannien war.