Tschechische Freiwillige beseitigen Ölschlamm an der Küste Galiciens
Aus Galicien kehrte in diesen Tagen eine Gruppe tschechischer Freiwilliger zurück, die sich dort an der Beseitigung der verheerenden Folgen der ökologischen Katastrophe vom November vergangenen Jahres beteiligte. Die tschechische Hilfe wurde von der Gesellschaft "Mensch in Not" initiiert. Martina Schneibergova fragte deren Mitarbeiter Jan Schroth nach den Beweggründen für sein Engagement:
"Am Anfang dieses Projektes stand unser Mitarbeiter Rudolf Stevuska, der von Anfang an gleich nach der Katastrophe in Galicien arbeitete und uns nach Hilfe fragte. Nachdem uns Tschechen nach der Hochwasserkatastrophe im letzten Jahr die ganze Welt geholfen hatte, wurden wir gefragt, ob wir auch bei der Beseitigung der Folgen dieser Katastrophe helfen würden. Wir meinen, dass davon das ganze Öko-System in Europa betroffen ist. Für unsere Organisation war auch interessant, in einem EU-Land zu arbeiten, weil wir bisher vor allem im Osten gearbeitet haben - z. B. in Tschetschenien, Afghanistan, im Kosovo, oder in Bosnien, wo wir eine anerkannte Organisation sind."
"Ich habe gehört dass es sich um eine physisch sehr anspruchsvolle Arbeit handelte. Was haben Sie dort konkret gemacht?"
"Die meisten beteiligten sich schon an verschiedenen Projekten nach der Hochwasserkatastrophe, sodass sie wussten, wie anstrengend diese Arbeit sein wird. Es waren 45 Menschen, darunter auch drei Mädchen, aber auch sie haben diese Arbeit sehr gut gemacht. Wir haben konkret das Schweröl von einem Teil der Küste beseitigt, wir haben während der zwei Wochen ca. 15 Tonnen Öl von dort weggeschafft. Dieses giftige Schwarzöl haben wir jeden Tag ca. sechs Stunden lang gesammelt."
"Haben Sie auch mit anderen Leuten zusammengearbeitet?"
"Wir arbeiteten allein, obwohl es dort auch andere Freiwilligen gab. Es ist beachtenswert, dass wir die erste so große ausländische Gruppe in Galicien waren - in Corcubion. Wir arbeiteten in einem kleinen Fischerstädtchen, und die Leute dort haben sich darüber sehr gefreut."
"Ich habe gehört, dass Sie sogar vom Bürgermeister empfangen wurden..."
"Ja, das stimmt, der Bürgermeister war auch sehr nett und hat uns geholfen."
"Wie ist die Stimmung unter der dortigen Bevölkerung? Denn es leben dort bestimmt viele Fischer..."
"Die Leute in Corcubion sagen, dass die Zukunft dunkel wie diese "chiapapote" ist - damit meint man in Spanien den schwarzen Ölschlamm. Sie wissen nicht, wie lange das noch dauern wird, wann sie wieder fischen und normal leben können werden. Deshalb war auch sehr positiv, dass sie dank uns das Gefühl haben, dass sie in dieser Situation nicht allein sind."
"Haben Sie vor nach Galicien wieder zu fahren - wenn es klappt - d. h. wenn es der Gesellschaft "Mensch in Not" gelingen wird, Sponsoren zu finden, die die Reisekosten für eine weitere Gruppe von Freiwilligen übernehmen würden?"
"Ja, die spanische Seite ist auch daran interessiert, dass weitere Freiwillige kommen. Wir haben schon viele gut vorbereitete Leute zur Verfügung, es hängt alles von Sponsoren ab, die vor allem die Fahrtkosten tragen würden."