Tschechische Philharmonie erhält einen neuen Chefdirigenten
Von Ludmila Clauss.
"Aus künstlerischer Sicht wird uns das helfen. Wir freuen uns alle auf die Zusammenarbeit mit Herrn Mácal,"
kommentierte der Konzertmeister der Philharmonie, Bohumil Kotmel, die Ernennung.
Mácal leitet seit Herbst vergangenen Jahres das Symphonische Orchester der Stadt Prag und war schon Mitte der 90er Jahre im Gespräch als ein möglicher Kandidat für den Posten des Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie. 1996, nach seinem erfolgreichen Auftritt als ihr Gastdirigent auf dem Festival Prager Frühling, hat man bereits über Mácals Ernennung spekuliert. Auch er selbst äußerte den Wunsch, an der Spitze dieses Orchesters stehen zu wollen. Den Vorrang bekam damals Vladimir Ashkenazy.
Der in Brno/Brünn geborene Zdenek Mácal, studierte Geige in Berlin und in seiner Geburtstadt Brno. 1968 emigrierte er und war als Musiker und Dirigent zunächst in Holland, dann in der Schweiz und in Deutschland tätig, bevor er 1982 in die USA übersiedelte. Mácal leitete als Gastdirigent weltweit über 160 Orchester, unter anderem die Berliner Philharmoniker, die Britische Königliche Philharmonie und das Wiener Symphonie-Orchester. In den Jahren 1986 bis 1995 war er Chefdirigent des Sydney Symphony Orchestra. In der laufenden Saison beendet Zdenek Mácal seine langjährige Tätigkeit als Chefdirigent des Symphonie-Orchesters im US-amerikanischen New Jersey und will nach Europa, genauer gesagt in die Schweiz, übersiedeln.
Zdenek Mácal spezialisiert sich hauptsächlich auf die Kompositionen von Antonin Dvorak. Ein gutes Omen vielleicht für Mácals zukünftige Aufgabe? Denn es waren gerade Dvoraks Werke, die im ersten öffentlichen Konzert der Tschechischen Philharmonie - 1896 im Prager Rudolfinum - präsentiert wurden, und es war der große Komponist höchstpersönlich, der damals den Taktstock geschwungen hat.