Tschechische Post will Filialen „an besseren Orten“

Foto: Michaela Danelová, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Einkaufszentren oder Bürokomplexe – das sind unter anderem die Orte, an die die Post rund 400 ihrer Filialen verlegen will. Das tschechische Staatsunternehmen hat nun entsprechende Pläne vorgestellt.

Foto: Michaela Danelová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Demnach sollen 1700 der derzeit 3200 Postämter in den eigenen Händen bleiben, die restlichen 1500 aber bis 2025 an private Inhaber überführt werden. Dies sagte der Leiter des Bereichs „Postdienstleistungen“, Miroslav Štěpán, am Mittwoch gegenüber Journalisten. Derzeit werden 640 tschechische Postfilialen von privaten Anbietern betrieben.

Laut Miroslav Štěpán soll auch die Zahl der Expressausgabestellen für Päckchen und Pakete erhöht werden. Das System habe sich bewährt, so der Bereichsleiter. Deswegen wolle man weitere solche Stellen auch außerhalb der Postfilialen einrichten. Dafür suche man derzeit noch einen Partner, sagte Štěpán.

Gerade an der Zustellung von Päckchen, Paketen und Einschreiben gibt es seit geraumer Zeit Kritik an der tschechischen Post. Kunden klagen, dass die Zusteller teils nicht bei ihnen klingeln würden und sie die Lieferung letztlich auf der Filiale abholen müssten. Im vergangenen Jahr hat die Post ihren Zahlen nach 80 Prozent der Päckchen direkt den Empfängern zugestellt. Bis Ende dieses Jahres will das Staatsunternehmen diese Quote auf 90 Prozent erhöhen.

Die tschechische Post schreibt seit 2018 Verluste. Bis 2022 will sie jedoch in schwarze Zahlen zurückkehren. Dafür wurde eine Umstrukturierung beschlossen, so sollen Logistik-Dienstleistungen und Finanzgeschäfte ausgegliedert werden.

Autor: Till Janzer
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