Tschechisches Finanzministerium verbessert Wirtschaftsprognose für 2024

Das tschechische Finanzministerium hat am Mittwoch seine jüngste makroökonomische Prognose vorgelegt.

Dabei fallen die Schätzungen für die Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr besser aus. Demzufolge wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,4 Prozent wachsen und die durchschnittliche Inflation wird 2,7 Prozent erreichen. In der Prognose vom Januar hatte das Ministerium noch ein Wirtschaftswachstum von nur 1,2 Prozent und eine Inflation von 3,1 Prozent erwartet. Laut Finanzminister Zbyněk Stanjura (Bürgerdemokraten) dürfte die tschechische Konjunktur in diesem Jahr das Niveau von vor der Covid-19-Pandemie übertreffen. Das Wirtschaftswachstum soll nach Stanjuras Worten höher sein als der Durchschnitt im Euroraum.

Zbyněk Stanjura | Foto: Regierungsamt der Tschechischen Republik

Der Prognose zufolge wird das BIP-Wachstum vor allem durch den Konsum der Bevölkerung und die Investitionen des Privatsektors angetrieben, während im vergangenen Jahr vor allem der Außenhandel der Motor war. Laut dem Direktor der Abteilung für Wirtschaftsstrategie und -politik des Finanzministeriums, David Prušvic, dürfte die tschechische Wirtschaft daher weniger von externen Risiken bedroht sein, wie etwa den Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten sowie der Unsicherheit im Zusammenhang mit den US-Präsidentschaftswahlen.

Das Defizit der öffentlichen Finanzen in Tschechien wird in diesem Jahr voraussichtlich auf 2,3 Prozent des BIP sinken. Damit wird das Land zum ersten Mal seit 2019 das sogenannte Maastricht-Defizitkriterium erfüllen, das eine der Voraussetzungen für die Einführung des Euro ist. Im vergangenen Jahr lag das Staatsdefizit noch bei 3,3 Prozent des BIP.

Die Gesamtverschuldung des öffentlichen Sektors wird allerdings von 44 Prozent des BIP im vergangenen Jahr auf 45,5 Prozent des BIP steigen. Somit erreicht die Staatsverschuldung ihren bisherigen Höchststand. Der Schuldenstand wachse allerdings seit 2022 langsamer als in den vier Jahren zuvor, ergänzte Finanzminister Stanjura.

Autor: Markéta Kachlíková | Quelle: ČTK
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