Überflutungen in Mähren: zwei Todesopfer und Schäden in Millionen-Höhe

Fluss Hodoninka, Foto:CTK

Der Sommer hat dieser Tage Bewohnern einiger mährischer Gemeinden sein hässliches Gesicht gezeigt. Sie wurden von Überflutungen heimgesucht, die zwei Menschenleben und riesige Schäden forderten. Markéta Maurová berichtet.

Fluss Hodoninka,  Foto:CTK
Als am Montagabend ein Gewitter in der mährischen Region um Blansko ausbrach, konnte kaum jemand ahnen, dass es so verheerende Überflutungen zur Folge haben wird. Nach Aussage von Meteorologen folgte nach starken Regenfällen das stärkste Hochwasser seit 250 Jahren, gegen das auch Dämme und Sicherheitsanlagen hilflos blieben. Das größte Drama spielte sich dabei in den Gemeinden Olesnice, Crhov und Hodonín bei Kunstát ab. Im Hochwasser fanden zwei ältere Frauen den Tod, die vom Strom und von zwei Meter hohen Wellen mitgerissen wurden. Mehr als 50 Häuser standen völlig unter dem Wasser. Die Sachschäden erreichen Millionen-Höhe. Augenzeugen aus den betroffenen Gemeinden beschreiben ihre Lage folgendermaßen:

"Einfach ein überflutetes Dorf. Einige Mauern und Häuser stürzen ab, einige Autos wurden aus dem Dorf weggeschwemmt. Es ist eine Katastrophe."

"Die Straße wurde aufgerissen, die Bushaltestelle steht 50 Meter entfernt von ihrem ursprünglichen Ort."

"Es wurde uns alles weggetragen, alles zerschlagen, überall gibt es nur Schlamm."

Vor Ort griff die ganze Nacht auf Dienstag die Feuerwehr ein. Nachdem das Wasser sank, wurde mit Aufräumungsarbeiten begonnen. Der Bürgermeister von Olesnice, Zdenek Pesa dazu:

"Bis zum Morgen wurde Wasser aus den Häusern gepumpt und nun folgen Arbeiten wie die Beseitigung von Schäden, Anschwemmungen, Autowracks, Möbeln. Ich rechne natürlich mit der Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr, es wird sich jedoch nicht mehr um einen Eingriff, sondern eher um Hilfe bei den Aufräumungsarbeiten handeln."

Auch Innenminister Stanislav Gross und der Minister für regionale Entwicklung, Pavel Nemec, besuchten am Dienstag die betroffenen Gemeinden. Gross bedankte sich bei der Feuerwehr und bei Rettungsmitarbeitern und versprach den Menschen Hilfe:

"Wir können im Moment nur noch dazu beitragen, dass die Situation hier bewältigt wird. Wir können einige Mittel anbieten, die wir in Lagern haben, d.h. humanitäre Hilfe, Trockner und ähnliche Sachen. Die Bezifferung der Schäden wird natürlich erst folgen. Wir sagen klar, dass die Leute hier nicht allein bleiben. Der normale Weg der Hilfe geht von der Gemeinde über den Landkreis bis zur Zentralregierung."

Am Dienstag kehrten die starken Regenfälle in die Region zurück. Der Wasserpegel im Fluss Hodonínka stieg wieder, diesmal aber glücklicherweise ohne weitere vernichtende Folgen.