„Ukraine Shall Live!“ Fotoausstellung vor dem Außenministerium zeigt Gräueltaten des Krieges
Eine Open-Air-Ausstellung mit dem Titel „Ukraine Shall Live!“ (Die Ukraine soll leben!) wurde am Dienstag vor dem Außenministerium in Prag eröffnet.
Butscha, Borodjanka, Hostomel: Die Aufnahmen von ukrainischen Fotografen aus diesen Städten zeigen Gräueltaten, die während der anhaltenden russischen Invasion verübt wurden. Bei der Eröffnung der Ausstellung rief Außenminister Jan Lipavský (Piraten) in Erinnerung, dass sich die Bürger der Ukraine seit mehr als zwei Monaten tapfer gegen die Aggression verteidigten.
„Dabei sind schon Tausende von Zivilpersonen ums Leben gekommen. Millionen von Menschen sind gezwungen, aus ihren Heimatorten zu flüchten. Über die barbarischen Taten der Aggressoren wird viel gesprochen. Aber die Fotografien ersetzen die vielen Worte. Das Außenministerium will mit Hilfe dieser Bilder mit den Menschen außerhalb des Černín-Palais kommunizieren. Jeder, der vorbeikommt – also auch Touristen – hat die Möglichkeit, sich die Fotografien anzuschauen. Die Aufnahmen aus verschiedenen Orten der Ukraine müssen meiner Meinung nach nicht mehr kommentiert werden.“
Der Außenminister merkte an, dass die Regierung die Ukraine weiterhin unterstützen werde: politisch, materiell sowie mit Lieferungen von Hilfsgütern und Militärausrüstung. Lipavský erinnerte zudem daran, dass Tschechien für den UN-Menschenrechtsrat kandidiert:
„Die Verteidigung der Menschenrechte ist für die tschechische Diplomatie eine Priorität. Es ist mehr als symbolisch, dass wir für einen Posten kandidieren, den Putins Russland verlassen musste. Russland verletzt die Menschenrechte systematisch, sowohl im eigenen Land, als auch im Ausland. In der Ukraine werden ekelhafte Kriegsverbrechen verübt.“
Diesen Standpunkt habe er schon zu Beginn des Krieges vertreten, erklärte Lipavský. Tag für Tag werde er aber dank der Ukrainer immer stärker davon überzeugt, dass Putin den Krieg verlieren wird.
Der ukrainische Botschafter Jewhen Perebyjnis dankte dem Außenminister für die Installation der Fotoausstellung vor dem Černín-Palais:
„Während der letzten zwei Monate sehen und hören wir jeden Tag Informationen über Gräueltaten, die Russland in der Ukraine verübt. Manchmal scheint es, dass das Geschehen nicht real ist, sondern dass es aus einem Sience-Fiction-Film stammt. Denn wir leben doch im 21. Jahrhundert, und derartige Dinge können eigentlich nicht passieren. Leider handelt es sich aber um die Wirklichkeit in der heutigen Ukraine. Diese Fotografien zeigen, dass sich die Vernichtung und das Leiden nur wenige Hundert Kilometer von den EU-Grenzen entfernt abspielen. Die Ukrainer erleben viel Leiden und Schmerz. Die Russen morden, vergewaltigen und foltern Zivilpersonen. Der einzige Weg, um dies zu stoppen, ist der Sieg der Ukraine.“
Dafür brauche die Ukraine weitere Unterstützung, fügte der Botschafter hinzu. Er dankte Tschechien für die umfassende Hilfe, die das Land leistet.
Die Fotoausstellung mit dem Titel „Ukraine Shall Live!“ ist direkt vor dem Außenministerium bis 17. Mai zu sehen.
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Tschechien und der Krieg in der Ukraine
Radio Prague International berichtet über den Krieg in der Ukraine
