Umfrage: Investoren in Tschechien seztzen auf Anwerbung von Ausländern

Laut einer Umfrage verlassen sich 60 Prozent der ausländischen Investoren in Tschechien auf die Anwerbung von Ausländern. Zugleich beklagen sie die administrativen Hürden dafür hierzulande.

Die Umfrage hat der Verband für ausländische Investitionen (Asociace pro zahraniční investice – AFI) vorgenommen, der Tschechien als Standort für Unternehmen aus anderen Ländern bewirbt. Im September wurden dafür 182 Firmen befragt, die in den vergangenen 25 Jahren hierzulande investiert haben. Demnach leidet jedes zweite Unternehmen am Fachkräftemangel. Gesucht werden vor allem IT-Entwickler, Elektriker, Bediener für computergesteuerte Werkzeugmaschinen (sogenannte CNC) und Konstrukteure.

Laut den Firmenvertretern kann der Fachkräftemangel nur längerfristig behoben werden, indem man praktische Berufsausbildungen und technische Studiengänge attraktiver macht und die Ausbildungsinstitutionen enger mit den Unternehmen zusammenarbeiten. Um den Mangel auf dem tschechischen Arbeitsmarkt kurzfristig aufzufangen, setzen viele Investoren hingegen auf ausländische Fachkräfte. Dafür müsse aber das Anwerbeverfahren vereinfacht werden, heißt es.

Foto: Gerd Altmann,  Pixabay,  CC0 1.0 DEED

Dazu sagte Gabriela Hrbáčková, Mitglied des AFI-Lenkungsausschusses: „Das gesamte Verfahrens bis zum Erhalt eines Arbeitsvisums und des entsprechenden Aufenthaltsrechts dauert hierzulande drei bis vier Monate oder sogar noch länger. In Polen geht das Ganze innerhalb von 14 Tagen. Deswegen schlagen wir eine Beschleunigung des Verfahrens vor sowie die Vergabe kurzzeitiger Visa für mehr als drei Monate.“ Laut Hrbáčková würde eine Digitalisierung das Verfahren wesentlich beschleunigen.

Der AFI wurde 1996 auf Initiative der tschechischen Regierung gegründet. Er soll als Plattform dienen für die Kooperation des öffentlichen und des privaten Sektors. Das Ziel ist dabei, die Investitionsbedingungen hierzulande zu verbessern. Der Verband hat derzeit rund 40 Mitglieder.

Autor: Till Janzer
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