Umstrittene „Hot Chip Challenge“: Tschechischer Hersteller stellt Export nach Deutschland ein

Die sogenannte „Hot Chip Challenge“ hat in den letzten Monaten in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Nun hat der tschechische Hersteller der Chips den Export nach Deutschland eingestellt.

Bei der „Hot Chip Challenge“ wird ein Tortilla-Chip mit sehr hohem Schärfegrad gegessen. Die Mutprobe ist auf Social Media populär geworden und hat in Deutschland bereits zu mehreren Notarzteinsätzen und Krankenhaus-Fällen an Schulen geführt. Eine Jugendliche mit einer Vorerkrankung musste sogar auf die Intensivstation, berichtete der RBB.

Der Hersteller „Hot Chip“ sitzt in einer Stadt nahe Ostrava / Ostrau im Osten Tschechiens und hat selbst zu der Mutprobe aufgerufen. Unter dem Slogan „Glaubst du, dass du es drauf hast?“ soll unter Teilnehmern ein iPhone verlost werden. Außerdem solle man auch Freunde motivieren, teilzunehmen.

Der Hersteller habe nun den Verkauf nach Deutschland eingestellt, berichtete er dem SWR. Der Produzent arbeite an einer neuen Rezeptur, die für Kinder und Jugendliche ungefährlich sei. Das neue Produkt wolle man auch vor dem erneuten Export den deutschen Behörden vorlegen.

Aufgrund der Vorfälle hatten einige Bundesländer und Städte die Chips bereits verboten. Mehrere Chargen wurden außerdem seit Anfang November wegen Gesundheitsgefahren zurückgerufen. Der Grund: stark schwankende oder extrem hohe Mengen an Capsaicin. Dieser Stoff ist für die Schärfe der Chips verantwortlich. Vor dem übermäßigen Verzehr des Stoffes warnte auch das Bundesinstitut für Risikobewertung:

„In der Vergangenheit wurden immer wieder Fälle bekannt, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet wurden, wobei die Höhe der konsumierten Capsaicindosis oft unbekannt war. Besonders empfindlich reagieren Kinder auf scharfe Chili-Produkte.“

Es seien außerdem gesundheitliche Beeinträchtigungen möglich, die sogar lebensbedrohlich werden könnten. Vor dem Konsum von Lebensmitteln mit hohem Capsaicingehalt warnte das Institut schon 2011. Es empfiehlt, Produkte mit über 100 Milligramm Capsaicin pro Kilogramm kenntlich und kindersicher zu machen.