Umweltaktivisten protestieren weiterhin gegen das AKW Temelin

Die Beladung des umstrittenen Atomkraftwerks Temelin mit Brennstäben wird trotz der Protestaktionen von Umweltaktivisten fortgesetzt - zwei Drittel der Brennstoffe wurden bereits dem Reaktor des ersten Blocks zugeführt. Den Worten der Ökologen zufolge wurde die Beladung am Dienstag Nachmittag abgebrochen - der Grund sei die Beschädigung einer wasserfesten Kamera der Beladungsmaschine gewesen.

Der Sprecher des Kraftwerks Milan Nebesar stellte dazu fest: "Es stimmt, dass es zur Beschädigung einer Kamera kam. Der eigentliche Beladungsprozess wurde jedoch nicht unterbrochen, sondern er wird weiter fortgesetzt," sagte Nebesar.

Die Umweltaktivisten machten am Mittwoch mit einem Happening vor dem Atomkraftwerk darauf aufmerksam, dass das AKW nach seiner Inbetriebnahme nicht nur Energie, sondern auch gefährliche nukleare Abfälle produzieren wird. Die Art und Weise, wie die Abfälle liquidiert werden, sei jedoch noch nicht gelöst worden.

Vor dem Sitz der staatlichen Atomaufsichtsbehörde in Prag protestierten am Donnerstag Vertreter der Organisation Greenpeace und weiterer Umweltinitiativen. Sie verlangen, dass die Beladung mit Brennstäben abgebrochen wird, solange die Sicherheit des umstrittenen AKW von ausländischen Experten nicht beurteilt wurde. Die Bemühungen tschechischer nichtregierungsgebundener Organisationen werden auch vom Österreich-tschechischen Anti-Atom-Komitee unterstützt. Dessen Vorsitzender, der Abgeordnete des oberösterreichischen Landtags Otto Gumpinger, bemerkte gegenüber Radio Prag:

Die Beladung des AKW mit Brennstäben wurde am Mittwoch auch auf internationaler Ebene besprochen. Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ersuchte bei der EU-Kommission nach Unterstützung für den österreichischen Widerstand gegen das umstrittene Kraftwerk. Zu den internationalen Aspekten der Inbetriebnahme von Temelin fragten wir noch einmal Otto Gumpinger, der meinte: