Vergessene Juwelen in der Landschaft
„Vergessene Juwelen in der Landschaft“ - so heißt eine Ausstellung, die seit Kurzem im Prager Nostitz-Palais zu sehen ist. Gemeint sind zum Beispiel die unzähligen Sühnekreuze am Wegesrand. Der Kommunismus hat diesen kleinen Baudenkmälern jedoch schwer zugesetzt. Die Ausstellung soll sie jetzt ins Bewusstsein zurückholen.
Hauptinitiatorin der Ausstellung ist die Historikerin Naděžda Kalousová von der Bürgervereinigung Pro Bohemia:
„Viele Menschen sind sich gar nicht bewusst, was für schöne kleine Sehenswürdigkeiten es bei ihnen in der Nähe gibt. Das haben wir in den letzten Jahren immer wieder festgestellt. Und wenn sie nicht restauriert werden, dann verschwinden sie für immer.“
Viele dieser Baudenkmäler sind Opfer der barbarischen Industrialisierung und Kollektivierung in den 50er Jahren geworden. Zum Verfall der Denkmäler trug zudem die Tatsache bei, dass sie niemandem gehörten und oft ideologisch unerwünscht waren. Viele seien, so Kalousová, verschwunden, weil sich die Menschen nicht für sie interessierten. Zur Rettung der vergessenen Juwelen in der Landschaft soll die jetzige Ausstellung beitragen. Sie ist bis zum 30. September im Nostitz-Palais auf der Kleinseite zu sehen. Anlässlich der Ausstellung wurde auch ein Büchlein herausgegeben mit Texten in Tschechisch und Deutsch.
Foto: Autorin