Videospiel-Industrie boomt

„Machinarium“ (Foto: Amanita Design)

In Tschechien gibt es derzeit 76 Firmen, die sich mit der Entwicklung von Videogames beschäftigen.

„Machinarium“  (Foto: Amanita Design)
Das Geschäft mit Videospielen hierzulande wächst. Die Umsätze in der Branche sind im vergangenen Jahr um fast 34 Prozent gestiegen und erreichten fast 3 Milliarden Kronen (115 Millionen Euro). Im Jahr 2017 l setzten die Unternehmen in der Videospiel-Industrie nur 2,26 Milliarden Kronen (87 Millionen Euro) um. Das war doppelt so hoch als der Ertrag der Filmproduktion hierzulande. Die Zahlen ergeben sich aus einer Studie mit dem Titel „Tschechische PC-Spiele“, die vom Verband der tschechischen Games-Entwickler veröffentlicht wurde.

In Tschechien sind im vergangenen Jahr insgesamt 31 neue Videospiele entstanden. Die Spitzenposition auf dem Markt hat derzeit das Spiel „Beat Saber“ aus dem Haus Beat Games. Die erfolgreichsten tschechischen Spiele, gemessen nach der Zahl der verkauften Exemplare, sind „Euro Truck Simulator 2“, „Machinarium“, „Mafia 3“, „Arma 3“ und „DayZ“. Die Mehrheit mit einem Anteil von 67 Prozent an der Gesamtproduktion bildeten Games für PC und Spielkonsolen. 61 Prozent der Entwicklerstudios produzierten aber auch Spiele für mobile Plattformen.

Daniel Vávra  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
In erster Linie finanzieren sich die Studios hierzulande über eigene Mittel, vor allem durch die Einnahmen. Das betrifft 56 Prozent der Spieleunternehmen. Im Unterschied zur Filmindustrie gibt es in der Videospielbranche nämlich keine staatliche Unterstützung. Gerade das fordern aber immer mehr Vertreter der Branche. Daniel Vávra von Warhorse Studios sieht die Anerkennung von Praktika, eine Verknüpfung von Praxis und Ausbildung sowie die Öffnung von neuen Studienfächern für Game-Entwickler als mögliche Wege, wie er gegenüber der Presseagentur ČTK mitteilte.

In der Branche waren im vergangenen Jahr etwa 1500 Personen beschäftigt. Dabei klagen mehr als 60 Prozent der Videospielfirmen über einen Mangel an Arbeitskräften. Eigenen Angaben zufolge sind derzeit 15 Prozent der Arbeitsplätze unbesetzt.