"Vierzehn Tage vor..." - Bürgerinitiativen in Olomouc informieren über die EU

Foto: CTK

"14 Tage vor" lautete der Titel eines Seminars, das vierzehn Tage vor dem Referendum über den EU-Beitritt in der mährischen Stadt Olomouc/Olmütz stattfand. Vierzehn Persönlichkeiten brachten dort ihre Haltungen zur europäischen Integration zum Ausdruck. Martina Schneibergova hat sich erkundigt.

Foto: CTK
"14 Tage vor" lautete der Titel eines Seminars, das vierzehn Tage vor dem Referendum über den EU-Beitritt in der mährischen Stadt Olomouc/Olmütz stattfand. Vierzehn Persönlichkeiten brachten dort ihre Haltungen zur europäischen Integration zum Ausdruck. Martina Schneibergova hat sich erkundigt.

"Mit vierzehn noch so brillanten Vorträgen kann das Thema der Tschechischen Republik und der Europäischen Union nicht ausgeschöpft werden. Man kann jedoch vor dem Referendum noch vieles sagen, was bislang nicht mit der entsprechenden Dringlichkeit geäußert wurde." Dies betonte der Landeshauptmann des Kreises Olomouc, Jan Brezina, einer der Veranstalter des Seminars. Inspiriert wurde das Seminar von einen Treffen von Schriftstellern, Journalisten, Politologen und Philosophen aus den Visegrad-Staaten, das im März dieses Jahres in Nízký Jeseník stattfand. Die Teilnehmer äußerten sich damals zur Diskussion darüber, ob die Visegrad-Staaten möglichst bald der EU beitreten sollten. Einer der Initiatoren dieses Treffens sowie des Seminars "Vierzehn Tage vor ..." war Petr Anderle von der Bürgervereinigung Vlastenecký poutník (Heimatwanderer):

"Wir trafen vierzehn Tage vor dem Referendum dank der Gastfreundschaft von Landeshauptmann Jan Brezina in Olomouc zusammen. Vierzehn Persönlichkeiten des tschechischen politischen und geistlichen Lebens hielten dort Vorträge. Unter ihnen waren z. B. der Erzbischof von Olomouc, Jan Graubner, der Politologe Rudolf Kucera, die Bischöfin Jana Silerova oder der Schriftsteller Ota Ulc."

Petr Anderle zufolge war einer der Beweggründe für die Veranstaltung des Seminars die Unzufriedenheit mit der offiziellen EU-Kampagne:

"Den EU-Beitritt unseres Landes muss man auch aus anderen Gesichtspunkten sehen - vor allem, dass wir einer Gemeinschaft beitreten, die bestimmte Sitten, Gewohnheiten und einen bestimmten Rechtsraum hat. Die Mängel, die es am Anfang nach dem EU-Beitritt im Bereich der Organisation oder der Wirtschaft geben kann, werden eben damit ausgewogen, dass wir diesem Raum beitreten dürfen und dass wir auch unser Milieu werden kultivieren können. Wir baten diese vierzehn Persönlichkeiten darum, ihre Argumente für den EU-Beitritt vorzulegen. Erstaunlicherweise wurden von allen vierzehn Referenten sehr wertvolle Argumente unterbreitet, und keines hat sich wiederholt."

Die einzelnen Beiträge wurden nach Petr Anderles Worten vom Tschechischen Rundfunk in Olomouc aufgezeichnet und sie wurden auch an andere Medien weiter geleitet. Da die einzelnen Reden auch nach dem 14. Juni nicht an Bedeutung verlieren werden, wird außerdem ein Sammelheft - in mindestens zwei Sprachen - herausgegeben werden.