Von 26 Grad Wassertemperatur auf 22: Hohe Energiekosten zwingen Schwimmbäder zu Sparmaßnahmen
Durch die steigenden Energiekosten sind die Schwimmbadbetreiber in Tschechien gezwungen, die Wassertemperatur herabzusenken. Probleme könnte es nicht nur aufgrund sinkender Besucherzahlen geben, auch der Schwimmunterricht an den Schulen könnte leiden.
Wie der Vorsitzende der Schwimmbad- und Saunabetreiber, Pavel Košnar, am Mittwoch der Presseagentur ČTK mitteilte, wird die Wassertemperatur in den Bädern in Tschechien im Schnitt von 26 auf 22 Grad Celsius heruntergesenkt. Košnar zufolge zahlt ein Großteil der Badeanstalten einen festen Preis für Energie. In den meisten Fällen würde die Fixierung aber im Herbst enden. Die steigenden Kosten allein durch höhere Eintrittsgelder wett zu machen, kommt laut Košnar kaum in Frage. Denn durch die Coronapandemie und die damit einhergehenden Lockdowns seien die Badeanstalten bereits gezwungen gewesen, den Eintritt um ein Viertel zu erhöhen. Eine weitere Preissteigerung würden die Besucher womöglich nicht mehr hinnehmen, befürchtet Košnar.
„Wir verhandeln mit dem Ministerium für Regionalentwicklung und weiteren Ressorts, um eine Lösung zu finden“, sagt der Chef des Schwimmbadverbandes. Er hoffe auf eine Deckelung der Strom- und Gaskosten, doch von Seiten der Regierung habe es dahingehend noch keine Signale gegeben, meint er.
Da die meisten Anlagen in der Hand von Städten und Gemeinden sind, steht laut Košnar dennoch keine Schließungswelle bevor. Für kleinere Orte mit knappen Haushaltsplänen könnte es aber trotzdem eng werden. Am meisten betroffen seien jedoch Einrichtungen, in denen Babyschwimmen angeboten wird: „Wegen der hohen Energiepreise, wird der Eintritt um 100 Prozent teurer werden“, sagt Košnar. Für etwa die Hälfte der Betriebe, die meist klein sind und Privatpersonen gehören, könne die Teuerungswelle das Aus bedeuten, meint er weiter.
In Tschechien gibt es laut Košnar insgesamt 1200 Freibäder, 980 Hallenbäder und ungefähr 1000 Saunen.