Walachische Tage in Prag
Am ersten Oktoberwochenende präsentierte sich auf der Moldauinsel Kampa in Prag eine ganze tschechische Region mit allem, was typisch für sie ist: die mährische Walachei. Stefan Naumann hat die "Walachischen Tage" für Radio Prag besucht.
An diesem ersten Oktobertag herrschte eine besondere Stimmung auf der Insel Kampa. Die Atmosphäre wurde von den verschiedensten Düften, Stimmengewirr und Volksmusik, vor allem Zimbalmusik, dominiert. Die schon herbstlichen Parkanlagen auf der Moldauinsel wurden genutzt, um die Region "Mährische Walachei", tschechisch "Valassko" in ihrer ganzen Vielfalt zu präsentieren. Die mährische Walachei ist eine hügelige Landschaft am Rande der Beskiden, ganz im Osten Tschechiens an der slowakischen Grenze. Dieser ursprüngliche und in Traditionen verhaftete Landstrich ist geprägt von grünen Wiesen und Weiden, Schafherden, Holzhäusern und dichtem Wald. Was die Besucher der "Walachischen Tage" erwartete, verriet einer der Veranstalter, Miloslav Frydl:
"Wir haben uns entschlossen, walachische Folkloregruppen zu präsentieren. Für die, die Folklore gerne haben, vor allem mährische und walachische, haben wir walachische Zimbalmusik, verschiedene Tanzensembles, einen traditionellen Gesangsverein und walachisches Theater vorbereitet. Als besonderes Bonbon gibt es einen Wettbewerb im Tanzen des `odzemek`, des typischen walachischen Tanzes, bei dem man tolle Preise gewinnen kann."
Die tanzenden Besucher muteten teilweise wirklich lustig an, damit wurde die fröhliche Stimmung noch mehr angeheizt. Doch außer Musik und Tanz erwartete die Besucher noch eine ganze Menge mehr, unter anderem das Verkosten von kulinarischen Spezialitäten der mährischen Walachei. Dazu zählen vor allem Käsespezialitäten aus Schafsmilch, walachische Wurst, Speck, Wein und eine besondere Art Kuchen, der so genannte "frgal", ein flacher, runder Hefekuchen mit verschiedenen Belägen, zum Beispiel Mohn, Pflaumen- oder Birnenmus. Dichtes Gedränge herrschte auch an den Ständen, die mit dem Verkauf von "Medovina" warben. Diese Honigwein-Spezialität benutzten viele vom trüben Wetter geplagte Besucher zum Aufwärmen.