Weg frei für elektronische Pkw-Vignette
Ab 2021 ist die klassische Klebevignette für Pkw-Autobahngebühren in Tschechien Geschichte. Der Senat hat einen entsprechenden Vorstoß abgesegnet.
Der tschechische Senat hat am Mittwoch weitreichende Änderungen im Mautsystem für Pkw hierzulande durchgewunken. Damit soll ab 2021 auch in Tschechien Schluss sein mit der klassischen Klebevignette für die Autobahnnutzung. Stattdessen sollen sich Autofahrer per App oder Internet ein elektronisches Pickerl kaufen. Dieses ist an das Nummernschild des jeweiligen Autos gebunden, was über Kameras an den bisherigen Lkw-Mautbrücken kontrolliert wird. Für den Entwurf 43 der 68 anwesenden Senatoren, nun muss nur noch Staatspräsident Miloš Zeman das entsprechende Gesetz bestätigen.
Der Preis der Pkw-Vignette soll vorerst jedoch nicht steigen. Nach wie vor soll das Jahrespickerl 1500 Kronen (58 Euro) kosten und die Monatsvignette 440 Kronen (17 Euro), für eine 10-tägige Autobahnnutzung werden schließlich 310 Kronen (12 Euro) fällig. Für die Jahresvignette ändert sich jedoch der Berechnungszeitraum. Ab 2021 gilt sie nämlich für 365 Tage unabhängig vom Einkaufsdatum und nicht wie bisher von 1. Februar bis 31. Januar des Folgejahres.
Durch die Einführung der elektronischen Autobahnvignette für Pkw erhofft sich der Staat sogar einen doppelten Gewinn. Einerseits rechnet die Staatskasse mit 220 Millionen Kronen (8,5 Millionen Euro) Mehreinnahmen ab Einführung des neuen Systems. Gleichzeitig sollen die Betriebskosten um bis zu 120 Millionen Kronen (4,6 Millionen Euro) sinken. Kritiker befürchten jedoch, dass die Überwachung zu löchrig sein wird und zahlreiche Autofahrer sich schlicht kein elektronisches Pickerl kaufen.