Weihnachtsmusik in der Sankt-Jakobs-Basilika
Zu den Einzigartigkeiten Prags, mit denen sich die Moldaumetropole rühmen kann, gehören zweifelsohne die Türme und Türmchen ihrer unzähligen Kirchen und Klöster. Unter ihren Dächern versammeln sich gerade an Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten mehr Menschen als sonst, die sich während der allgemeinen Hektik nach Gebeten, Besinnung, Ruhe und christlichen Traditionen sehnen. Die Kirchen sind an solchen Tagen feierlich geschmückt, es duftet nach Weihrauch und aus dem Chorraum klingt die Stimme der Orgel. Eine besonders wertvolle Barockorgel, die 1705 gebaut wurde, steht in der Sankt-Jakobs-Basilika in der Prager Altstadt. Und dorthin führt Sie jetzt unsere freie Mitarbeiterin Lucie Drahonovska.
Die Sankt-Jakobs-Basilika ist seit ihrer Gründung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts untrennbar mit Musik verbunden. Nicht zufällig waren gerade hier große Persönlichkeiten der böhmischen Orgelmusik als Organisten und Komponisten tätig. Zu den bedeutendsten von ihnen zählten Bohuslav Matej Cernohorsky, Josef Ferdinand Seger oder Bedrich Antonin Weidermann. In ihre Spuren trat vor zehn Jahren eine Frau - die jetzige Organistin von Sankt-Jakob, Irena Chribkova. Die energische Musikerin aus dem nordmährischen Bohumin setzt sich täglich Punkt fünf zur Messe hinter die Orgel. Außer den Gottesdiensten im Sankt-Jakob gibt sie regelmäßig Konzerte in Tschechien und im Ausland. Da sie das orgelspiel am Pariser Konservatorium studierte, gehört zu ihrem festen Repertoire eben französische Musik von Barock über Rokoko bis zur Moderne. Wie sie in einem Gespräch gegenüber Radio Prag verraten hat, würde sie jedoch bei ihren Auslandstourneen nie tschechische Komponisten sowie den Meister des Orgelspiels, Johann Sebastian Bach, auslassen:
"Wenn ich im Ausland auftrete, spiele ich vor allem tschechische Orgelmusik, um die tschechische Kultur zu präsentieren. Außer diesen beiden Bereichen - den französischen und den tschechischen Werken - darf als Alfa und Omega des Orgelspiels keinesfalls Bach fehlen," erklärt die Organisten.
Liebe Hörerinnen und Hörer, abschließend hören Sie einen Auschnitt aus der "Fuge in a-moll" von Josef Ferdinand Seger. Die Orgel spielt natürlich Irena Chribkova.