Weiter keine Einigung über die Reform des Arbeitsrechtes
Kaum hatten die Mitglieder des Kabinetts Nečas ihren Amtseid abgelegt, machten die Gewerkschaften deutlich, was sie von den Reformen der neuen Regierung halten: nichts. Einige Berufsgruppen haben bereits angekündigt, gegen die geplanten Einsparungen auf die Straße zu gehen. Heftig kritisiert wird auch die Novelle zum Arbeitsgesetzbuch. Und die Kritik kommt nicht nur von den Gewerkschaftern, sondern auch von Arbeitgeberverbänden. Und auch innerhalb der Koalition ist man sich offenbar nicht ganz einig über den Umfang der Reformen.
„Für uns genügen die nun geplanten kleineren Änderungen völlig und ich denke, dass das derzeitige Arbeitsrecht gut ist. Und ich weiß, dass auch viele Arbeitgeber mit dem Gesetz zufrieden sind.“
Die Gewerkschaften seien aber bereit, mit der Regierung über weitere Änderungen im Arbeitsrecht zu verhandeln, betont Zavadil. Arbeitgeber- wie Arbeitnehmervertreter loben das gute Verhandlungsklima mit der Regierung. Innerhalb der Mitte-Rechts-Koalition gibt es allerdings deutliche Meinungsverschiedenheiten in Sachen Arbeitsrecht. Premier Petr Nečas (ODS) bezeichnete die von Arbeitsminister Jaromír Drábek (TOP 09) vorgelegte Novelle als „wenig ambitioniert“. Sie würde das Problem des Arbeitsmarktes nicht als Gesamtes lösen. Minister Drábek kontert:„Ich habe mir auch nicht zum Ziel gesetzt, eine möglichst ambitionierte Novelle auszuarbeiten. Ich habe mich an den Koalitionsvertrag gehalten, in dem genau steht, wie bei der Reform des Arbeitsrechts vorzugehen ist.“Es sei der erklärte Wunsch der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) gewesen, dass einige Reformschritte schon zum ersten Januar 2011 umgesetzt werden müssen. Er sei auch der Meinung, dass es zur langfristigen Stabilisierung des Arbeitsmarktes eine komplexe Neuregelung des Arbeitsrechts brauche. Dies sei in so kurzer Zeit aber nicht zu schaffen, so Minister Drábek von der TOP 09.