Weniger Tschechen machen Urlaub in Österreich
In diesem Sommer verbringen weniger Tschechen ihren Urlaub in Österreich als in den Vorjahren. Dafür geben sie für einen kürzeren Aufenthalt mehr Geld aus als bisher.
Das hat eine Umfrage unter Reiseanbietern ergeben, die die Presseagentur ČTK durchgeführt hat. Demnach verkürzt sich die Aufenthaltsdauer im südlichen Nachbarland oft nur auf ein verlängertes Wochenende. Für den kürzeren Urlaub geben die Tschechen allerdings mehr Geld aus. Das beliebteste Reiseziel sind die österreichischen Alpen mit ihrem breiten Sport- und Wellnessangebot.
Das Reiseportal Skr.cz verzeichnete in den letzten zwei Monaten nur ein Viertel an Buchungen im Vergleich zum Vorjahr. Laut Firmenchef Matěj Dvorský sind die Menschen wegen des Coronavirus vorsichtiger geworden. Mit den steigenden Infektionszahlen der letzten Wochen machen die Tschechen wieder weniger Auslandsreisen.
Ein etwas größeres Interesse seiner Kunden am Urlaubsland Österreich vermeldet das Portal Slevomat, das 60 Prozent der Vorjahrszahlen erreicht hat. Dabei handelt es sich zumeist um verlängerte Wochenenden. Dafür bezahlen die Kunden im Durchschnitt 5500 Kronen (etwa 210 Euro) – und damit etwa 20 Prozent mehr als noch 2019. „Wenn sich die Tschechen schon für eine Auslandsreise entscheiden, fahren sie zwar für kürzere Zeit, geben dafür aber mehr aus“, erläutert Slevomat-Chef Ladislav Veselý. „Sie wollen ihren Urlaub im Vollen genießen und sich etwas gönnen, wenn sie doch dieses Jahr nur eingeschränkte Möglichkeiten haben.“
Die Kunden der Reiseagentur Invia fahren in diesem Jahr zumeist für einen fünftägigen Aufenthalt nach Österreich, mehrheitlich in ein Drei-Sterne-Hotel mit Halbpension. Mit 88 Prozent reisen deutlich mehr Tschechen im eigenen Fahrzeug als noch in den vergangenen Jahren.