Wer nicht hören will, muss fühlen! Sicher haben so manche von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, diese drohende Mahnung in der Kindheit von der Mutter oder vom Vater ein ums andere Mal zu hören bekommen. Ihre Wirkung dürfte sie dann nie verfehlt haben, wenn die Eltern dieser "Ansage" im Übertretungsfall auch Konsequenzen folgen ließen. Daher ist diese Mahnung bis heute ein probates Mittel in der Erziehung - sowohl in der Familie als auch in der Öffentlichkeit.
Wer nicht hören will, muss fühlen! Sicher haben so manche von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, diese drohende Mahnung in der Kindheit von der Mutter oder vom Vater ein ums andere Mal zu hören bekommen. Ihre Wirkung dürfte sie dann nie verfehlt haben, wenn die Eltern dieser "Ansage" im Übertretungsfall auch Konsequenzen folgen ließen. Daher ist diese Mahnung bis heute ein probates Mittel in der Erziehung - sowohl in der Familie als auch in der Öffentlichkeit. Die tschechische Öffentlichkeit zum Beispiel kann dieser Tage wiederholt miterleben, wie die Umsetzung der "Erziehungsmethode" neue Straßenverkehrsordnung für endlich rücksichtsvollere Verhältnisse auf böhmischen und mährischen Straßen sorgt. Und wie sie dabei auch vor prominenten Sündern nicht Halt macht. Denn der tschechische Polizeichef Vladislav Husak höchstpersönlich wurde dabei ertappt, wie er morgens mit 190 Stundenkilometern zur Arbeit raste. Den hellwachen Redakteuren der Tageszeitung "Mlada fronta Dnes", die die Einhaltung der seit 1. Juli strengeren Verkehrsregeln überprüften, sei Dank. Der überführte Husak gab daraufhin seinen Führerschein freiwillig für drei Monate ab und zahlte eine Geldbuße.
Im nordmährischen Frydek-Mistek muss der Leiter der dortigen Verkehrspolizei, Michael Cas, sogar mit noch Ärgerem rechnen - nämlich der unehrenhaften Entlassung aus dem Dienst und mit einem Gerichtsverfahren. Der Grund: Er war nachts betrunken mit seinem Auto unterwegs und hatte während seiner alkoholisierten Fahrt einen Unfall verursacht, bei dem zwei Personen verletzt wurden. Aber auch der beste tschechische Eishockeyspieler der Gegenwart, NHL-Superstar Jaromir Jagr, ist den Polizeibeamten negativ aufgefallen. In der Nacht zum Donnerstag hatte er seine Limousine nicht irgendwo auf dem Prager Wenzelsplatz, sondern ausgerechnet auf einem Behinderten-Parkplatz abgestellt. Ein vergleichsweise harmloses, aber ein andererseits nicht minder unanständiges Vergehen. Der populäre Crack behauptete, das entsprechende Schild nicht gesehen zu haben. Seinen Fehler hat er jedoch eingesehen und ist bereit, die fällige Strafe zu akzeptieren. Und die könnte durchaus heißen: Sechs bis zwölf Monate Führerscheinentzug!
Die genannten Beispiele zeigen, dass die Einführung der neuen StVO in Tschechien überfällig war. Denn es gab bis zum 30. Juni so gut wie keine Vorzeigefahrer, da auf den hiesigen Straßen Anarchie und blinder Aktionismus herrschten. Aber hätte man dieses Problem nicht auch mit verstärkten Kampagnen und intensiveren Verkehrsschulungen in den Griff kriegen können? Nein! Denn nach wie vor gilt und wirkt eine traditionelle Erziehungsmethode am besten: Wer nicht hören will, muss fühlen!