„Wie man Märchen kleidet“ – eine Ausstellung mit Filmkostümen

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Möchten Sie gerne wissen, wie die Kleider, die das Aschenbrödel in den drei Nüssen gefunden hat, in Wirklichkeit aussehen? Oder vielleicht, ob der angebliche Mausfellmantel der „Prinzessin mit dem goldenen Stern“ tatsächlich aus Mausefell gefertigt wurde? Vielleicht möchten Sie sich auch das Kleid der Arabella oder der Hexe Saxana in Erinnerung rufen. Kein Problem! Es genügt, wenn Sie eine Ausstellung im Prager Gemeindehaus besuchen.

Die eitle Prinzessin, die schrecklich traurige Prinzessin, Arabella, Aschenbrödel und noch viele andere Märchenfiguren sind in der ungewöhnlichen Ausstellung „Wie man Märchen kleidet“ durch ihre Garderobe vertreten. Diese Wanderausstellung mit Originalkostümen aus den bekanntesten tschechischen Märchenfilmen war schon vor einem Jahr in Prag zu sehen. Ist die diesjährige Ausstellung also anders? Dazu die Kuratorin Jana Sommerová:

„Sie ist schon anders. Es ist uns gelungen, die Ausstellung um Kostüme aus weiteren 15 tschechischen Märchenfilmen zu erweitern. Jetzt sind insgesamt über 200 Originalkostüme aus rund 30 Filmen zu sehen. Ich glaube, die Ausstellung hat eine durchaus europäische Dimension bekommen und wird auch europaweit gezeigt.“

Die tschechische Filmmärchenwelt ist in der Ausstellung auch durch viele Dekorationen, Requisiten oder Fotoaufnahmen von Dreharbeiten vertreten, die zum ersten Mal gezeigt werden. Zur Eröffnung der Ausstellung kam auch eine Reihe bekannter Schauspieler und Schauspielerinnen. Einige von ihnen hatten eine interessante Geschichte parat, verbunden mit einem Filmkostüm. So etwa Vlastimil Harapes, der bei den Dreharbeiten zum Film „Die Schöne und das Biest“ außer dem Lederkostüm des Prinzen auch eine vogelartige Kopfmaske zu tragen hatte:

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel
„Die Anbringung dieser Maske dauerte immer länger als eine Stunde. Ich musste sie dann den ganzen Tag tragen. Probleme gab es natürlich beim Essen. Man hat für mich Käse in kleine Würfel geschnitten, diese auf ein Holzstäbchen aufgespießt und mich fast wie einen richtigen Vogel gefüttert“.

stehen ihnen dort Kostümrepliken mancher Prinzessinnen, in denen man sich auf einem Foto verewigen lassen kann. Die Originalfilmkostüme stammen aus dem Fundus der bekannten Prager Filmateliers Barrandov. Mit ungefähr 350.000 Kostümen, Kostümzubehör, Möbeln und anderen Requisiten gehört dieser Fundus zu den größten in Mitteleuropa.

Die Ausstellung „Wie man Märchen kleidet“ bleibt bis zum Jahresende in Prag. Aber schon im Januar und Februar soll sie auch in Deutschland zu sehen sein.