Winter in Tschechien: Lawinengefahr wächst - Schneeketten ein Muss
Der so richtig verschneite Winter ließ in diesem Jahr auch in Tschechien lange auf sich warten. Doch spätestens seit der Nacht von Dienstag zu Mittwoch hat der kalte Geselle auch das Land zwischen Erzgebirge und Beskiden fest im Griff. Lothar Martin gibt einen Überblick, was man derzeit alles in den böhmischen und mährischen Gebirgen zu beachten hat.
Spätestens jetzt sollten also alle Autofahrer, die durch die tschechischen Gebirge fahren müssen, die Winterausrüstung unbedingt dabei haben. Doch selbst auf dem Gleisnetz der Tschechischen Eisenbahnen (Ceské drahy) ist man vor unliebsamen Hindernissen nicht gefeit. So kamen im mährischen Altvatergebirge am Mittwochmorgen gleich zwei Züge zum Stehen, weil ihre jeweilige Strecke von umgeknickten Bäumen und abgebrochenen Ästen blockiert wurde. Dafür hatte ein vorangegangener Schneesturm gesorgt.
Wie Klimaforscher dieser Tage wissen ließen, wird es solche Probleme in Tschechien voraussichtlich am Ende dieses Jahrhunderts schon nicht mehr geben. Aufgrund der vom Menschen selbst verursachten Erderwärmung werde sich nämlich die durchschnittliche Temperatur bis dahin um ca. drei Grad Celsius erhöhen. Das hätte zur Folge, dass man dann im Januar und Februar in Tschechien Mütze und Wintermantel gegen Regencape und Regenschirm eintauschen müsste. Schnee wäre in Europa nur noch in Höhenlagen von über 1500 Metern anzutreffen, was bedeutet, dass man hierzulande nur noch auf Kunstschnee Skisport betreiben könnte. Angesichts solcher wirklich betrüblichen Aussichten sollte man den jetzigen Winter eigentlich genießen bzw. ihm so gegenübertreten, wie er es verdient: mit Respekt und Verstand.