Wintersportzentren starten in neue Saison

Skiareal Svatý Petr in Špindlerův Mlýn (Foto: ČTK / Radek Petrášek)

Es war eine Zitterpartie, doch seit Freitag ist es gewiss: Die Wintersportzentren in Tschechien haben den Betrieb in mehreren ihrer Skigebiete aufgenommen, die Lifte sind angeschaltet. Die Unterkünfte in den Bergen aber bleiben ebenso geschlossen wie Gaststätten, da Tschechien gleichzeitig in die Corona-Risikostufe vier übergegangen ist.

Böhmerwald  (Foto: ČTK / Miroslav Chaloupka)

Länger als sonst mussten die Skifahrer in diesem Jahr warten, bis sie ein weiteres Mal in eine neue Saison starten konnten. Seit Freitag stehen ihnen dazu 15 Skicenter zur Verfügung. Die Wintersportler wie auch die Betreiber der Zentren müssen indes bestimmte Anordnungen beachten, erläutert der Präsident des Verbandes für Seilbahnverkehr, Jakub Juračka:

„In den Warteschlangen vor den Liften und Seilbahnen müssen die Abstände eingehalten werden. Jedes Skiareal verfügt aber über genügend Absperrgitter, mit deren Hilfe sie die Auflage erfüllen sollten. Hinzu kommt außerdem die Schließung von Unterkünften und Gaststätten, was natürlich negativ ist.“

Erlaubt ist jedoch, dass Gastwirtschaften ihre Speisen und Getränke – mit Ausnahme von Alkohol – über ein Ausgabefenster verkaufen. Zudem haben Imbissbuden geöffnet. Doch auch hier muss beim Warten auf die Mahlzeiten wieder auf den Abstand geachtet werden.

Keilberg  (Foto: ČTK / Slavomír Kubeš)

Zu den Wintersportorten, die seit Freitag in Betrieb sind, gehört das größte Skicenter im Erzgebirge, das sich am Keilberg (Klínovec) befindet. Hier liegen 50 Zentimeter Kunstschnee. Die Kapazität des Areals ist jedoch begrenzt, und verkauft werden nur Tages-Skipässe, informiert die Sprecherin des Centers, Hana Hoffmanová:

„Unsere Kunden können drei Pisten nutzen, zu denen auch drei Seilbahnen in Betrieb sind. Wir haben unser Areal in einem speziellen Regime geöffnet, um damit alle Anordnungen und Hygienevorschriften einhalten zu können. So wird die Zahl der Skifahrer begrenzt. Wir bieten die Möglichkeit, sich den Skipass online zu kaufen. So können die Kunden auch ersehen, wie stark das Areal im jeweiligen Moment gerade ausgelastet ist.“

Skiareal in Monínec  (Foto: ČTK / Vít Šimánek)

Neben dem Keilberg haben im Erzgebirge noch zwei weitere Skigebiete geöffnet, und zwar in Bublava und in Potůčký. Im Riesengebirge hat die Saison in den zwei größten Zentren begonnen, also in Špindlerův Mlýn / Spindlermühle und am Schwarzen Berg (Černá hora). Skifahren kann man nun ebenso im Isergebirge, im Altvatergebirge oder in Mittelböhmen, wo das Skiareal in Monínec die Saison am Freitag mit einer Abendsession beginnt. Derzeit nur begrenzte Möglichkeiten gibt es dagegen in den Beskiden, und im ostböhmischen Kreis Pardubice wird es erst später losgehen. Dazu sagte der Manager des Skicenters in Dolní Morava, Tomáš Drápal:

„Der Hauptgrund ist eindeutig das Wetter. Gegenwärtig sind wir nicht in der Lage, eine ausreichend lange Piste zum Skifahren anzubieten. Für uns ist es besser, zunächst weiter Kunstschnee in der Qualität zu produzieren, wie wir ihn jetzt haben. Bis zum 26. Dezember wollen wir damit eine Piste in gutem Zustand präparieren.“

Jan Švejdar  (Foto: Jan Ptáček,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Tschechien gehört damit zu den wenigen Ländern in Europa, wo das Skifahren bereits wieder möglich ist. Und das gilt auch für Ausländer. Sie dürfen zum Skifahren nach Tschechien kommen. Bei der Einreise müssen sie aber einen negativen Corona-Test vorweisen. Und das wird auch überprüft, kündigte Polizeipräsident Jan Švejdar an:

„Die tschechische Polizei wird Stichprobenkontrollen durchführen, die aber sehr intensiv sein werden. Wir werden sie sowohl kurz hinter der Grenze als auch nahe den Skiareals vornehmen, auf den dortigen Parkplätzen und möglicherweise auch auf den Pisten.“

Foto: Martin Pařízek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks

Die Kontrollen werde man vor allem in Richtung der polnischen Grenze durchführen, ergänzte Švejdar. Dies wohl auch deshalb, weil von sächsischer Seite mit kaum einem Besucher zu rechnen ist. Denn gemäß der Sächsischen Corona-Quarantäne-Verordnung müssen Menschen, die in den letzten 10 Tagen in einem Risikogebiet gewesen sind, nach der Einreise nach Sachsen eine 10tägige Quarantäne antreten. Und Tschechien zählt momentan zu den Risikogebieten.

Autor: Lothar Martin
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