Wirtschafts-Wochenrückblick: 23. bis 29. September
Der VW-Skandal um manipulierte Abgas-Werte betrifft nun auch Škoda, und zwar die Modelle Fabia, Roomster, Octavia und Superb. Außerdem wird das Shopping-Center im Prager Stadtteil Chodov zur landesgrößten Verkaufsmeile ausgebaut. Diese und weitere Themen im Wirtschaftsrückblick vom 23. bis 29. September.
Vergangene Woche war zunächst noch nicht klar, wie viele Autos betroffen sind. Erst am Montag kam heraus, dass es 1,2 Millionen Turbodiesel-Pkw der Firma aus Mladá Boleslav / Jungbunzlau sein sollen. In Tschechien selbst betrifft das knapp 150.000 Autobesitzer. Ihre Diesel-Fahrzeuge sollen unter der Federführung des tschechischen Verkehrsministeriums in die Werkstätten gerufen werden.
Das Shopping-Center Chodov in Prag wird modernisiert und erweitert. Zirka 165 Million Euro sollen für die Umgestaltung investiert werden. Die Verkaufsfläche des Shopping-Centers wird von 61.000 auf 100.000 Quadratmeter erweitert. Nach dem Anbau soll es 296 Geschäfte geben – das ist die höchste Zahl für eine Einrichtung dieser Art in Tschechien. Zehn Prozent der Fläche werden Restaurants und Imbissstände einnehmen. Der Neubau des Centers soll im Herbst 2017 eröffnet werden.
Neben dem Neubau wird auch das jetzige Gebäude renoviert und modernisiert. Neu entsteht dort zum Beispiel ein Multiplex-Kino mit 18 Filmsälen. Die Restaurantzone des Centers wird 43 Gaststätten umfassen, die alle im Neubau angesiedelt sein werden. Erhöht wird auch die Zahl der Parkmöglichkeiten, und zwar auf insgesamt 3400 Stellplätze.
Die 50 reichsten Tschechen sind im letzten Jahr noch reicher geworden, und zwar um insgesamt 54 Milliarden Kronen (2 Milliarden Euro). Sie besitzen zusammen ein Vermögen von mehr als 700 Milliarden Kronen (knapp 26 Milliarden Euro). Das geht aus dem aktuellen Ranking zu den reichsten Menschen in Tschechien hervor, das am Dienstag vom Wirtschaftsmagazin Forbes veröffentlicht wurde.
Am erfolgreichsten waren im vergangenen Jahr jene tschechischen Unternehmer, deren Geschäft eng mit der tschechischen Wirtschaft verknüpft ist. Der Grund: Die hiesige Wirtschaft ist erneut im Aufschwung. Das können diejenigen Unternehmer, die mit dem wirtschaftlich kriselnden Russland kooperieren, hingegen nicht behaupten: Sie waren im Vergleich viel schlechter dran.
Die Zahl der Wildschweine in Tschechien steigt seit langem. Im vergangenen Jagdjahr, das im März 2015 zu Ende ging, ist die Zahl der abgeschossenen Wildschweine im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 16.000 gestiegen. Die Gesamtzahl lag bei fast 169.000 Stück. Dies ist unter anderem auf die ständig wachsenden Raps- und Maisfeldern zurückzuführen, in denen sich die Wildschweine verstecken. Mais, der für die Biogasstationen bestimmt ist, bleibt länger auf dem Feld stehen als bei der üblichen Ernte von Futtermais - und die Wildschweine können solche Felder als Verstecke nutzen.
Die übermäßig vermehrten Wildschweine verursachen den Bauern jedes Jahr Schäden in der Höhe von mehreren Milliarden Kronen. Das Landwirtschaftsministerium macht schon seit langem auf die steigenden Wildschweinzahlen aufmerksam. Im Ressort wird inzwischen auch an einem neuen Erlass gearbeitet, der erlauben soll, Wildschweine das ganze Jahr über zu jagen. Bislang dürfen sie nur von August bis Anfang Januar geschossen werden.