Wirtschafts-Wochenrückblick: 30. November bis 6. Dezember

Foto: Jekaterina Staschewska

Der traditionelle Karlsbader Glashersteller Moser ist in neuen Händen. Der Staat und die Wirtschaft Tschechiens büßen jedes Jahr wegen Markenfälschungen rund 685 Millionen Euro und 13.800 Arbeitsplätze ein. Dies und vieles mehr im Wirtschafts-Wochenrückblick vom 30. November bis 6. Dezember.

Foto: Jekaterina Staschewska
Die Weihnachtsmärkte verbreiten schon Adventsstimmung und die tschechischen Städte duften nach Lebkuchen und Glühwein. Und auch die Einkaufzentren und Kaufhäuser sind vorweihnachtlich voll. Die Tschechen wollen nämlich auch dieses Jahr mehr Geld ausgeben für das Fest der Liebe. Geschenke, Weihnachtsbaum, Festmahl und Dekorationen – für all das wollen die Tschechen in diesem Jahr rund 9000 Kronen (332 Euro) hinlegen. Das hat nun eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem/Mark ergeben. Das sind damit ganze 1300 Kronen (48 Euro) mehr, als noch im Vorjahr.



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Die größten Ausgaben sind dabei für die Liebsten eingeplant. Rund 5500 Kronen (203 Euro) will jeder Tscheche im Schnitt für Geschenke aufwenden. Dauerbrenner sind wie in jedem Jahr Kosmetikartikel, diese wollen 65 Prozent der Befragten verschenken, gefolgt von Kleidung (46 Prozent) und Büchern (43 Prozent). Auch wollen laut Umfrage mit 23 Prozent vergleichsweise viele Tschechen ihren Freunden und Verwandten Couverts mit Geld unter den Weihnachtsbaum legen. Für diesen wiederum geben die Befragten auch gern mal 600 Kronen (22 Euro) aus.


Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
Mehr als 100 weitere Kilometer Autobahn in Tschechien können ab kommendem Jahr ohne Vignette befahren werden. Es handelt sich um Ortsumfahrungen. Die entsprechenden Pläne hat Verkehrsminister Dan Ťok bei einem Treffen mit Journalisten vorgestellt. Konkret sind es elf Autobahnabschnitte, die kostenlos befahrbar werden, und zwar auf dem Gebiet von Prag, Ústí nad Labem / Aussig, Plzeň / Pilsen, Beroun / Beraun, Brandýs nad Labem / Brandeis an der Elbe, Olomouc / Olmütz und Prostějov / Proßnitz in Mähren und Kroměříž / Kremsier. Der Schritt soll laut Ťok die Städte vom Verkehr entlasten, die Autofahrer müssten dann auch nicht die Landstraßen nutzen: „Die Autobahnen dienen zur Umfahrung der Städte. Das hilft sowohl den Autofahrern, als auch dass es positive Auswirkungen hat auf die Umweltsituation in den Städten.“ Wie der Verkehrsminister ergänzend sagte, werde die Maßnahme aber den Verkauf der Vignetten wohl nicht schmälern. Für 2017 wurden insgesamt sieben Millionen Stück gedruckt, davon über 2,5 Millionen Jahresvignetten. Sie haben neue Sicherheitselemente.


Foto: Tamorlan,  CC BY-SA 3.0
Der traditionsreiche Karlsbader Glashersteller Moser ist in neuen Händen. Jiří Zapletal und Josef Brož, die mehrere Jahre lang Minderheitsaktionäre der Firma waren, sind ausschließliche Eigentümer geworden. Dies teilte eine Unternehmenssprecherin am Montag mit. Die beiden neuen Besitzer der Firma Moser haben sich in der Vergangenheit unter anderem an der Umstrukturierung des Maschinenbauunternehmens Škoda Plzeň beteiligt: Zapletal zuerst als Exekutiv- und später als Generaldirektor, Brož stellte den Umstrukturierungsplan zusammen.

Firma Moser  (Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag)
Im Fall von Moser wollen beide die Stärken der Firma nutzen. Dies sei die Kunst, einzigartiges und schönes Glas herzustellen. „Wir übernehmen den Glashersteller Moser mit Respekt und wollen ihn so weiterentwickeln, dass wir und die ganze Tschechische Republik darauf stolz sein können“, sagte der neue Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Jiří Zapletal. Die Firma Moser gehört zu den exklusiven Marken in Tschechien. Vor Abzug der Steuern erzielte sie im vergangenen Jahr einen Gewinn von 11,4 Millionen Kronen (422.000 Euro).


Foto: Kristýna Maková,  Archiv des Tschechischen Rundufunks - Radio Prag
Der Staat und die Wirtschaft Tschechiens büßen jedes Jahr wegen Markenfälschungen über 18,5 Milliarden (685 Millionen Euro) Kronen und 13.800 Arbeitsplätze ein. Dies geht aus einer Serie von Studien des Amtes der der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) hervor. Die EUIPO-Studien haben sich jeweils mit einem von neun besonders betroffenen Bereichen beschäftigt: Kosmetik, Bekleidung, Schuhe und Accessoires, Sportartikel, Spielzeug, Schmuck und Uhren, Musikaufnahmen, Schnaps und Wein sowie Heilmittel. Allein in diesen Branchen liegen die Verkaufseinbußen hierzulande bei 14,2 Milliarden Kronen (526 Millionen Euro). Das sind 8,3 Prozent des Gesamtumsatzes. Insgesamt 8400 Arbeitsplätze gingen unmittelbar verloren, da legal tätige Hersteller und Händler weniger Menschen beschäftigt haben, als dies ohne die Konkurrenz durch Markenfälschungen der Fall gewesen wäre. Außerdem bestehen negative Folgewirkungen für weitere Branchen.