Wirtschafts-Wochenrückblick: 30. September bis 6. Oktober
Die Regierung in Prag billigt ein Gesetz über öffentliche Aufträge. Es soll mehr Transparenz bei der Auftragsvergabe bringen. Vítkovice Steel schließt sein Stahlwerk in Ostrau nach hundertjährigem Betrieb, dagegen begeht der Bierproduzent Budějovický Budvar sein 120-jähriges Jubiläum. Diese und weitere Themen im Wirtschaftsrückblick vom 30. September bis 6. Oktober.
Das Unternehmen Vítkovice Steel hat am letzten Septembertag den Betrieb seines Stahlwerks im nordmährischen Ostrava / Ostrau eingestellt. Bis zum Ende des Jahres werden schrittweise 271 Beschäftigte die Firma verlassen. Das Walzwerk und weitere Produktionsstätten des Unternehmens in Ostrau bleiben dagegen weiter in Betrieb, teilte Firmensprecher Jaromír Krišica am Mittwoch mit. Im Stahlwerk wurde fast 100 Jahre lang gearbeitet. Einer der Gründe für das Betriebsende des Werkes sei die schlechte Auftragslage gewesen, erklärte der Sprecher. Zudem seien auch die Emissionsrechte für das Werk ausgelaufen. Laut Krišica werde sich Vítkovice Steel fortan darauf konzentrieren, in den nächsten Jahren die Position eines der führenden europäischen Hersteller von hochwertigem Dickblech zu bestätigen. In diesem Jahr investiert Vítkovice Steel rund 300 Millionen Kronen (ca. 11 Millionen Euro) in die Modernisierung der Technologie. Die Schließung des Stahlwerks ermögliche es der Firma, sich gerade darin noch gezielter auf die anderen Betriebsbereiche zu konzentrieren, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dmitrij Ščuka. Der Besitzer ist eine Gruppe privater Investoren, die Vítkovice Steel im April vergangenen Jahres von der russischen Stahl- und Bergbaugesellschaft Evraz Group kauften.
Mehr als 100 Millionen Euro ist zusammen der Investitionswert von zwei ausländischen Firmen, die neu nach Tschechien kommen wollen. Die beiden Projekte sind in der vergangenen Woche bekannt geworden. Die Investitionsagentur CzechInvest teilte mit, dass sich die japanische Firma Tsubakimoto Chain in Kolín ansiedeln wolle. Die Japaner wollen dort eine Fertigungsstätte für Antriebs- und Förderketten für Autos errichten. Das Investitionsvolumen soll bei umgerechnet gut 16 Millionen Euro liegen, mit dem Fabrikbau wird kommendes Jahr begonnen. Den Betrieb könnte das Werk dann 2017 aufnehmen, wobei 80 Menschen beschäftigt würden. Für Tsubakimoto Chain ist es die erste Investition in Mittel- und Osteuropa. Außerdem verkündete der Hauptmann des Mährisch-Schlesischen Kreises, Miroslav Novák (Sozialdemokraten), ein europäischer Hersteller von Flugzeugteilen plane eine Fabrik in Mošnov / Engelswald. Die Höhe der Investition soll bei umgerechnet 90 Millionen Euro liegen. In einer ersten Phase könnten 300 hochqualifizierte Kräfte dort eine Anstellung finden. Mährisch-Schlesien ist der tschechische Kreis mit der zweithöchsten Arbeitslosigkeit. Sie lag Ende August bei 8,5 Prozent.
Der Großteil der tschechischen Filialen der österreichischen Baumax AG geht in polnischen Besitz über. Von den insgesamt 24 Baumax-Centern in Tschechien sollen 18 durch die polnische Handelskette Merkury Market übernommen werden. Mit der Übernahme befasst sich bereits das tschechische Kartellamt (ÚOHS). Das bankrotte Baumax-Unternehmen soll bis Ende November auch in Tschechien der Vergangenheit angehören.
Die Regierung in Prag hat ein neues Gesetz zur Vergabe öffentlicher Ausschreibungen auf den Weg gebracht. Wie die zuständige Ministerin für Regionalentwicklung, Karla Šlechtová, am Montag mitteilte, hat das Kabinett den Vorschlag ihres Ministeriums gebilligt. Das Gesetz soll größere Transparenz bei der Auftragsvergabe sowie höhere Machtbefugnisse für den Auftraggeber gewährleisten. Die Neuregelung ist innerhalb der Mitte-Links-Koaliton nicht unumstritten. Von 30 Einwänden, die bei der ersten Vorlage vorgebracht wurden, sind laut Šlechtova nach der erneuten Vorlage noch vier Streitpunkte offen. Das Gesetz regelt die Bedingungen für Ausschreibeverfahren. Verboten ist in Zukunft die Vergabe an einen Teilnehmer, der die Vorlagen der Auftraggeber und die gesetzlichen Normen nicht erfüllt. Weiterhin möchte das Ministerium für Regionalentwicklung für bestimmte Verfahren verbieten, dass in jedem Fall das günstigste Angebot den Zuschlag erhält. Stattdessen müssten weitere Bewertungskriterien mit einbezogen werden. Massive Kritik an dem Vorschlag in seiner jetzigen Form kommt von Seiten der Handelskammer. Die undurchsichtige Vergabe öffentlicher Aufträge in Tschechien, die zum Teil auch ohne Ausschreibung von statten geht, wird von der Europäischen Kommission seit langem kritisiert.
Der tschechische Bierproduzent Budějovický Budvar begeht sein 120-jähriges Jubiläum. Am 7. Oktober 1895 wurde in der Tschechischen Aktienbrauerei in České Budějovice / Budweis der erste Sud gebraut. Mehr als 20 Prozent des gesamten Biers, das aus Tschechien exportiert wird, stammen aus Budweis. Budvar ist die letzte tschechische Bierbrauerei, die im staatlichen Besitz ist. Voriges Jahr wurde die größte Menge Budvar in der Geschichte der Firma überhaupt exportiert. Das Brauhaus setzte sich zudem auf neuen Absatzmärkten durch. Insgesamt wurden letztes Jahr 1,46 Millionen Hektoliter Bier in der Brauerei gebraut.
Mehr als 100 Millionen Euro ist zusammen der Investitionswert von zwei ausländischen Firmen, die neu nach Tschechien kommen wollen. Die beiden Projekte sind in der vergangenen Woche bekannt geworden. Die Investitionsagentur CzechInvest teilte mit, dass sich die japanische Firma Tsubakimoto Chain in Kolín ansiedeln wolle. Die Japaner wollen dort eine Fertigungsstätte für Antriebs- und Förderketten für Autos errichten. Das Investitionsvolumen soll bei umgerechnet gut 16 Millionen Euro liegen, mit dem Fabrikbau wird kommendes Jahr begonnen. Den Betrieb könnte das Werk dann 2017 aufnehmen, wobei 80 Menschen beschäftigt würden. Für Tsubakimoto Chain ist es die erste Investition in Mittel- und Osteuropa. Außerdem verkündete der Hauptmann des Mährisch-Schlesischen Kreises, Miroslav Novák (Sozialdemokraten), ein europäischer Hersteller von Flugzeugteilen plane eine Fabrik in Mošnov / Engelswald. Die Höhe der Investition soll bei umgerechnet 90 Millionen Euro liegen. In einer ersten Phase könnten 300 hochqualifizierte Kräfte dort eine Anstellung finden. Mährisch-Schlesien ist der tschechische Kreis mit der zweithöchsten Arbeitslosigkeit. Sie lag Ende August bei 8,5 Prozent.
Der Großteil der tschechischen Filialen der österreichischen Baumax AG geht in polnischen Besitz über. Von den insgesamt 24 Baumax-Centern in Tschechien sollen 18 durch die polnische Handelskette Merkury Market übernommen werden. Mit der Übernahme befasst sich bereits das tschechische Kartellamt (ÚOHS). Das bankrotte Baumax-Unternehmen soll bis Ende November auch in Tschechien der Vergangenheit angehören.
Die Regierung in Prag hat ein neues Gesetz zur Vergabe öffentlicher Ausschreibungen auf den Weg gebracht. Wie die zuständige Ministerin für Regionalentwicklung, Karla Šlechtová, am Montag mitteilte, hat das Kabinett den Vorschlag ihres Ministeriums gebilligt. Das Gesetz soll größere Transparenz bei der Auftragsvergabe sowie höhere Machtbefugnisse für den Auftraggeber gewährleisten. Die Neuregelung ist innerhalb der Mitte-Links-Koaliton nicht unumstritten. Von 30 Einwänden, die bei der ersten Vorlage vorgebracht wurden, sind laut Šlechtova nach der erneuten Vorlage noch vier Streitpunkte offen. Das Gesetz regelt die Bedingungen für Ausschreibeverfahren. Verboten ist in Zukunft die Vergabe an einen Teilnehmer, der die Vorlagen der Auftraggeber und die gesetzlichen Normen nicht erfüllt. Weiterhin möchte das Ministerium für Regionalentwicklung für bestimmte Verfahren verbieten, dass in jedem Fall das günstigste Angebot den Zuschlag erhält. Stattdessen müssten weitere Bewertungskriterien mit einbezogen werden. Massive Kritik an dem Vorschlag in seiner jetzigen Form kommt von Seiten der Handelskammer. Die undurchsichtige Vergabe öffentlicher Aufträge in Tschechien, die zum Teil auch ohne Ausschreibung von statten geht, wird von der Europäischen Kommission seit langem kritisiert.
Der tschechische Bierproduzent Budějovický Budvar begeht sein 120-jähriges Jubiläum. Am 7. Oktober 1895 wurde in der Tschechischen Aktienbrauerei in České Budějovice / Budweis der erste Sud gebraut. Mehr als 20 Prozent des gesamten Biers, das aus Tschechien exportiert wird, stammen aus Budweis. Budvar ist die letzte tschechische Bierbrauerei, die im staatlichen Besitz ist. Voriges Jahr wurde die größte Menge Budvar in der Geschichte der Firma überhaupt exportiert. Das Brauhaus setzte sich zudem auf neuen Absatzmärkten durch. Insgesamt wurden letztes Jahr 1,46 Millionen Hektoliter Bier in der Brauerei gebraut.