Wirtschafts-Wochenrückblick: 8. bis 14.Juni

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Die Tschechische Bahn kommt um eine Kartellstrafe herum, der Autohersteller Hyundai erreicht in Tschechien eine historische Marke – und die Nationalbank plant strengere Regeln für die Vergabe von Hypotheken. Diese und weitere Themen im Wirtschaftsrückblick vom 8. bis 14. Juni.

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Der Kauf von modernen Waggons der Marke „Railjet“ von Siemens geht für die Tschechische Bahn (České dráhy, ČD) ohne Strafe aus. Das Kartellamt in Brno / Brünn hat nun sein Verfahren gegen das nationale Transportunternehmen eingestellt, wie ein Sprecher der Behörde am Donnerstag gegenüber dem Nachrichtenportal Lidovky.cz bestätigte. Die Railjet-Waggons werden auf der Strecke Prag-Wien-Graz eingesetzt.

Das Kartellamt hatte im März 2014 gegen ČD die Rekordstrafe von 25 Millionen Kronen (926.000 Euro) verhängt. Grund ist, dass die Bahn sich für den Kauf von zunächst 16 Waggon-Garnituren entschieden hatte. Schließlich erwarben das Staatsunternehmen nur sieben Züge zum Preis von 2,5 Milliarden Kronen (92,5 Millionen Euro), allerdings ohne den Auftrag noch einmal neu auszuschreiben. Die Wettbewerbshüter argumentierten, eine erneute Ausschreibung wäre nötig gewesen, da der Zuschnitt des Auftrags grundlegend geändert wurde.

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Bei den Gerichten fand das Kartellamt jedoch kein Verständnis. Zunächst konnte das Kreisgericht in Brünn im November vergangenen Jahres keine Hinweise erkennen, dass sich der Zuschnitt geändert hatte. Später bestätigte auch der Oberste Verwaltungsgerichtshof den Spruch der Kreisrichter.


Hyundai Tucson  (Foto: Archiv Hyundai)
Die Hyundai Motor Manufacturing Czech s.r.o. mit Sitz im nordmährischen Nošovice hat am Freitag den zweimillionsten Pkw produziert. Er wurde an Vertreter der tschechischen Feuerwehr übergeben. Die europäische Filiale des südkoreanischen Autobauers Hyundai wurde vor zehn Jahren gegründet. Nach Fertigstellung des Werkes in Nošovice wurde die Serienproduktion am 3. November 2008 gestartet.

Seitdem hat Hyundai Czech jährlich stets über 100.000 Fahrzeuge produziert, im vergangenen Jahr lag die Stückzahl bereits bei 342.200 Wagen. Das war eine Produktionssteigerung von 11,3 Prozent zum Jahr davor. Für dieses Jahr strebt die Firma den Gesamtausstoß von 350.000 Autos an.


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Die Aktiengesellschaft Lesaffre Tschechien ist ein Tochterunternehmen des Weltmarktführers im Bereich Hefeherstellung, Lesaffre. Im vergangenen Jahr hat die Firma ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 332 Millionen Kronen (12,3 Millionen Euro) erhöht.

Der Nettogewinn des Unternehmens ist 2015 auf 17,3 Millionen Kronen (640.000 Euro) gestiegen. 2014 erreichte er dabei nur 3,8 Millionen Kronen (140.000 Euro). Darüber informierte die Nachrichtenagentur ČTK am Montag unter Berufung auf den Jahresbericht der Firma.

Der internationale Konzern Lesaffre hat 45 Produktionsbetriebe, 35 Handelsgesellschaften und 30 Bäckereizentren in 40 Ländern der Welt und beschäftigt rund 7000 Menschen.


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Die Tschechische Nationalbank plant ab Oktober, strengere Regeln bei der Vergabe von Hypotheken einzuführen. Demzufolge werden die Banken dann nicht mehr ein Hypothekendarlehen von 100 Prozent des Verkehrswertes der gesicherten Immobilie gewähren dürfen.

Die Obergrenze für die Höhe des Hypothekendarlehens liegt ab Oktober bei 95 Prozent des Verkehrswertes der gesicherten Immobilie, ab April 2017 dann bei 90 Prozent. Die bisher lockeren Bedingungen für die Gewährung von Hypotheken stellten ein hohes Risiko für die finanzielle Stabilität dar, steht in einem entsprechenden Bericht, der am Dienstag von der Zentralbank veröffentlicht wurde.

Autor: Till Janzer
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