Wirtschafts-Wochenrückblick: 9. bis 15. Dezember

Foto: Offizielle Facebook-Seite der Firma Koma Modular

In den vergangenen Tagen standen einige erfolgreiche Firmen im Vordergrund der Berichterstattung. Dazu ebenso mehr wie zur möglichen Einführung eines Schuldnerregisters. Dies sind die Themen im Wirtschaftsrückblick von 9. bis 15. Dezember.

Foto: Ladislav Bába,  Tschechischer Rundfunk
Das tschechische Abgeordnetenhaus hat vergangene Woche die gesetzliche Verankerung eines Schuldner-Registers beschlossen. Widerstand dagegen war zuvor aus dem Senat gekommen, der vor Datenmissbrauch und einem Missbrauch der Grund- und Freiheitsrechte warnte. Das Abgeordnetenhaus verabschiedete die Novelle daher gegen das Votum des Senats.

Das Schuldner-Register soll Kreditgebern dabei helfen, die Verlässlichkeit und Zahlungsmoral ihrer Kunden zu überprüfen. Den Senat stört an der vorgelegten Fassung vor allem, dass in das Register die Angaben über Verbraucher ohne deren Einwilligung aufgenommen werden können. Dies stehe im Widerspruch zu den Grundrechten, hieß es. Die Bedenken der oberen Parlamentskammer teilt auch Industrieminister Jan Mládek (Sozialdemokraten), er erachtet eine Überarbeitung des Registers für notwendig. Kritiker monieren zudem, dass die Angaben über die Schuldner auch nach Begleichung der Verbindlichkeiten im Register bleiben sollen, sie warnen daher vor Datenmissbrauch.

Ob das Schuldner-Register in seiner jetzigen Form im Gesetz verankert wird, hängt nun Staatspräsident Miloš Zeman ab, der das Gesetz in letzter Instanz billigen muss.


Foto: Archiv Hamé
Der tschechische Lebensmittelhersteller Hamé ist ein florierendes Unternehmen. Deshalb will nun die norwegische Firma Orkla den Produzenten aus dem ostmährischen Uherské Hradiště übernehmen. Dieser Tage haben beide Seiten einen entsprechenden Kaufvertrag zum Preis von 175 Millionen Euro unterzeichnet. Der Transaktion muss aber noch das tschechische Kartellamt zustimmen. Die Firma Orkla besitzt in Mitteleuropa bereits drei andere Unternehmen. Zu ihnen gehört neben der österreichischen Firma Felix und dem rumänischen Ableger Orkla Foods Romania auch der in Böhmen ansässige Lebensmittelproduzent Vitana. Nahezu 70 Prozent der Hamé-Produkte kommen auf den tschechischen und slowakischen Markt, zudem exportiert die Firma ihre Waren in fast 40 Länder der Welt.


Foto: Offizielle Facebook-Seite von Bohemia Sekt
Und noch eine erfolgreiche Firma: Bohemia Sekt liegt auf Kurs, der Sekt- und Schaumweinproduzent hat seinen Absatz im Vergleich mit dem Vorjahr bisher um drei Prozent gesteigert. Dies teilte der Direktor des Sekt- und Schaumweinproduzenten, Ondřej Beránek, am Montag mit. Entscheidend für den Abschluss bei Bohemia ist aber der Dezember – im Monat vor Silvester wird fast ein Drittel des Jahresumsatzes erzielt.


Rehana Ježková  (Foto: Archiv des Wettbewerbs Firma und Gewerbetreibende des Jahres)
Und last but not least: Das Unternehmen Koma Modular aus dem mährischen Vizovice / Wisowitz wurde zur Firma des Jahres 2015 gekürt. Der Titel „Gewerbetreibende/r des Jahres“ geht an Rehana Ježková, die spezielle Tragekleidung für Babys herstellt. Die Ergebnisse des zehnten Jahrgangs des Wettbewerbs wurden am Mittwoch in Prag feierlich bekannt gegeben.

Über den Sieg in der Kategorie Firma des Jahres hat eine zwölfköpfige Jury entschieden: Der Gewinner, die Firma Koma Modular, stellt Baumodule her. In der Kategorie „Der/Die Gewerbetreibende des Jahres“ hatte die Öffentlichkeit zuvor per SMS-Abstimmung sieben Finalisten bestimmt, von denen die Fachjury eine Siegerin wählte. Rehana Ježková aus dem südböhmischen Tábor setzte sich in der Konkurrenz von 3344 Unternehmern aus ganz Tschechien durch. In ihrer Schneiderwerkstatt wird spezielle Bekleidung für Eltern genäht, die ihre Kinder in einer Babytrage tragen oder in ein Tragetuch binden.

Autor: Till Janzer
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