Wo sich die Füchse gute Nacht sagen
Hallo, Tschechisch gesagt ist da mit einer weiteren Folge aus der Tierwelt. Der Fuchs – liška ist nicht nur das verbreitetste mittelgroße Raubtier Tschechiens und eigentlich der ganzen nördlichen Erdhalbkugel, sondern auch eine beliebte Figur verschiedenster Fabeln, Sagen und Märchen. In der Tiersymbolik der europäischen Kultur verkörpert er die Listigkeit – lstivost und Schlauheit – chytrost.
Eine liška ist im Tschechischen eigentlich eine Füchsin. Die männliche Form – einen lišák gibt es auch, er bezeichnet aber häufiger als den Fuchs einen mit allen Wassern gewaschenen Menschen, einen Pfiffikus – chytrák, einen Schlaukopf – filuta. Er ist ein geriebener Fuchs – je to liška podšitá, sagt man des Weiteren in einem solchen Fall. Der Eposheld „Reineke Fuchs“ ist als „Ferina lišák“ im Tschechischen bekannt. Die Titelheldin der bekanntesten Oper des tschechischen Komponisten Leoš Janáček, die im Deutschen „Das schlaue Füchslein“ heißt, ist allerdings im tschechischen Original nicht schlau, sondern, wörtlich übersetzt, ´scharfohrig´ – „Liška Bystrouška“. Typisch für den Fuchs ist die rote Farbe seiner Haare, die auch auf die Beschreibung des menschlichen Haars übertragen werden kann: je zrzavý jako liška– er ist rot wie ein Fuchs. Der Fuchs wird für sein Fell gefangen, für das auch nur die Bezeichnung liška reicht: Sie trägt einen herrlichen Fuchs um den Hals – má kolem krku nádhernou lišku. Mit einem solchen Fuchsfell wird die erwähnte Dame sicher gerne in die Gesellschaft ausgehen, und nicht irgendwo weit von den Menschen und von der Stadt leben, nämlich dort, wo sich die Füchse gute Nacht sagen – tam, kde lišky dávají dobrou noc. Und das ist irgendwo tief im Walde, wo man nicht nur dem scheuen Tier begegnen, sondern auch gelbe Pilze namens lišky– Pfifferlinge finden kann. Auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!