Woche der Bibliotheken und Wettbewerb um das längste "Band der Freundschaft"
In der Woche vom 07. Bis 13. Oktober veranstalten die Bibliotheken in der Tschechischen Republik eine "Woche der Bibliotheken". Teilnehmen wird der überwiegende Teil der Bibliotheken, deren Zahl zwar seit der politischen Wende im Jahre 1989 etwa um 1000 zurückgegangen ist, aber nichtsdestotrotz heute noch etwas über 7000 beträgt. Auftakt dieser Aktion wird der Wettbewerb um das sogenannte längste "Band der Freundschaft" bilden. Katrin Sliva weiß Näheres darüber zu berichten:
Für den Wettbewerb um das längste Band der Freundschaft, der am 7. Oktober stattfinden wird, haben sich bisher etwa 65 Bibliotheken angemeldet. Den Ablauf erklärt Frau Zlata Houskova:
"Es geht darum, dass jeder, der einer Bibliothek seine Freundschaft bekunden möchte, ein 50 Zentimeter langes, beliebiges Band mit in die Bibliothek bringt oder direkt in der Bibliothek erhält, das er dann individuell gestalten kann oder einfach nur an das dort ausliegende Band anknotet."
Entscheidendes Gewinnkriterium wird die Zahl der Freunde der jeweiligen Bibliothek sein, die anhand der Länge des sogenannten "Freundschaftsbandes" gemessen wird. Im vergangenen Jahr betrug die Zahl der Besucher der Aktion über 23 000. In der Woche ab dem 7. Oktober werden in fast allen Bibliotheken des Landes darüber hinaus weitere Aktionen durchgeführt, die Besucher herbeilocken sollen. Dazu zählen Autorenlesungen, Ausstellungen, Wettbewerbe und unterschiedliche Kurse. Hierzu sind sowohl Nutzer der Bibliotheken eingeladen als auch diejenigen, die es erst werden wollen. Vit Richter, stellvertretender Leiter der Nationalbibliothek in Prag und Vorsitzender des Verbandes der Bibliothekare über die Ziele der "Woche der Bibliotheken":
"Das Ziel der Veranstaltung ist, die Bibliotheken sichtbar zu machen, ihre Tätigkeit zu demonstrieren und die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass Bibliotheken äußerst wichtige und nützliche Institutionen sind. Ein weiterer Grund, warum wir diese Veranstaltung durchführen, ist der, dass Bibliotheken in der Regel aus öffentlichen Mitteln finanziert werden und wir möchten deutlich machen, dass Investitionen in diesen Bereich wichtig sind."
Ein für viele Bibliotheksnutzer besonders attraktiver Aspekt der "Woche der Bibliotheken" dürfte sein, dass viele von ihnen ihren Nutzern in dieser Zeit Gebühren erlassen, die durch Überziehung der Entleihfristen entstanden sind. Eine Chance für all diejenigen also, die Bücher seit Jahren zuhause horten und sich aus Angst vor der Rechnung nicht trauen, die entliehenen "Stücke" zurückzubringen.