Wochenschau
Willkommen, meine Damen und Herren, sagt Ihnen Jitka Mladkova. Wie an jedem Samstag bzw. Sonntag blicken wir in unserer 14.Uhr-Sendung in der Wochenschau auf einige wichtige Ereignisse der eben vergangenen Woche in und um Tschechien zurück:
Mittlerweile schmiedete zu Hause die ODS, die größte Oppositionspartei im Parlament, Pläne, wie die Regierungskoalition zu Fall gebracht werden könnte. Die ODS-Fraktion begann hierzu mit der Erarbeitung eines Entwurfs, auf dessen Grundlage sie circa in zwei Wochen im Abgeordnetenhaus die Vertrauensfrage zu stellen beabsichtigt.
Mit großer Betroffenheit ist in Tschechien auf den Mord an der schwedischen Außenministerin Anna Lindt reagiert worden. Ihre Beileidsbekundungen richteten tschechische Politiker, darunter Präsident Vaclav Klaus und Ex-Präsident Vaclav Havel an den schwedischen König bzw. den Premierminister.Aus Anlass des Terroranschlags auf New York und Washington vor zwei Jahren fanden in Tschechien mehrere Gedenkveranstaltungen statt. Zu einem tschechisch-englischen Gottesdienst auf dem Prager Vysehrad wurden von US- Botschafter Craig Stapleton Diplomaten aus Ländern eingeladen, deren Bürger bei den Anschlägen ums Leben kamen.
Wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage im Irak hat Tschechien dieser Tage mehrere Polizisten einer Sondereinheit zum Schutz seiner Diplomaten nach Bagdad entsandt. Die vorerst 18 Elitekämpfer sollen mit Panzerfahrzeugen eine tschechische Delegation schützen, die sich im Irak mit Fragen des Wiederaufbaus beschäftigt.
Nach der vom tschechischen Arbeitsministerium veröffentlichten Information über die neueste Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt ist die Arbeitslosenquote im August um 0,1 Prozentpunkte auf insgesamt 10 Prozent gestiegen. Ende August waren 525 000 Menschen als arbeitslos registriert. Als einen der Gründe nannte die Behörde, dass sich zahlreiche Schulabgänger erst nach Ende der Ferien um einen Arbeitsplatz beworben haben.Abschließend eine Information, die in Tschechien lebhafte und zugleich kontroverse Reaktionen ausgelöst hat: Mit einer ungewöhnlichen Initiative wartete in dieser Woche der nordböhmische Ort Jindrichovice pod Smrkem auf. Aus Protest gegen den - wie es hieß - "überhand nehmenden Verwaltungsaufwand" hat man Staatsbeamten den Zutritt zur Kommune grundsätzlich verboten. Beamte, die das Bürgermeisteramt in Jindrichovice ohne Absprache aufsuchten, drohe eine Geldbuße bis umgerechnet 313 Euro, hieß es in der Berichterstattung der Medien, die den Beschluss des Ortsrats zitierten.