Tschechen in Ägypten

Scharm al-Scheich (Foto: CTK)
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Wie Sie wohl den aktuellen Meldungen über das Blutbad im ägyptischen Scharm al-Scheich entnehmen konnten, befand sich unter den Menschen, die bei der Explosion von drei Sprengsätzen ums Leben gekommen waren, auch ein Tscheche. Wie Tschechien reagiert hat, fasst Jitka Mladkova zusammen.

Scharm al-Scheich  (Foto: CTK)
Von Prag aus startete wenige Stunden später eine Sondermaschine der tschechischen Fluggesellschaft CSA, um die an einer vorzeitigen Rückkehr interessierten tschechischen Touristen, die direkt in dem Ort oder in seiner Nähe ihren Urlaub verbrachten, zurück nach Tschechien zu fliegen. Dies war jedoch nicht der einzige CSA-Flug in die Region. Über weitere Flüge informierte die Pressesprecherin der CSA, Daniela Hupakova, den Tschechischen Rundfunk:

"Heute Früh nach sechs Uhr ist auf dem Flugplatz in Ruzyne eine Sondermaschine der CSA mit 76 Passagieren an Bord angekommen. Außerdem starteten zwei CSA-Maschinen um Mitternacht und in den frühen Morgenstunden zu geplanten Flügen nach Scharm al-Scheich, die während des heutigen Tages voraussichtlich bis zu 400 tschechische Touristen nach Prag zurückholen werden."

Ägyptische Badeorte sind beliebte Urlaubsziele vieler Tschechen. Derzeit sollen sich dort schätzungsweise zwischen1 1500 und 2000 von ihnen befinden. An Bord der ersten CSA-Sondermaschine befand sich neben einem Arzt auch die Psychologin Klara Zborilova. Ihre Aufgabe erläuterte sie mit folgenden Worten:

"Unser Ziel ist es, den traumatisierten Menschen zu helfen - die so genannte erste psychologische Hilfe zu leisten. Der Sinn dieser liegt wiederum darin, die potenzielle chronische Fixierung des Traumas zu verhindern, die die jeweilige Person eine ganze Zeitlang plagen und ihre Lebensqualität beeinträchtigen kann."

Unmittelbar nach den ersten Terroranschlägen in London sind strengere Sicherheitsvorkehrungen auch in Tschechien eingeführt worden. Keine einzige von ihnen, so der Sprecher des Nachrichtendienstes BIS, Jan Subert, sei aufgehoben worden. Mit anderen Worten gesagt :

"Unsere Informationsquellen im Risikomilieu sind deutlich sensibiliert worden. Unsere Leute sind bemüht, sich nicht einmal das geringste Detail entkommen zu lassen. Die Aufmerksamkeit gilt auch Dingen, die auf den ersten Blick anscheinend nicht miteinander zusammenhängen."