Wochenschau

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Die Schlagzeilen in der tschechischen Tagespresse beschäftigten sich in der siebten Kalenderwoche vor allem mit Auslandsbesuchen der Politiker, den Mohammed-Karikaturen sowie der Vogelgrippe. Zur Wochenschau von Radio Prag hat Bara Prochazkova für Sie zusammengestellt.

Tunesien
Die tschechischen Politiker haben in der vergangenen Woche die Kontakte zu anderen Staaten besonders gepflegt. Premierminister Jiri Paroubek setzte sich gleich am Anfang der Woche für die Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen zu Tunesien und Marokko ein. In marokkanischen Städten könnten in Zukunft durchaus Straßen- oder U-Bahnen aus Tschechien fahren und es könnte ein gemeinsames Straßenbahnwerk in Marokko entstehen. So das Fazit Paroubeks nach seiner Nordafrika-Reise. Am Donnerstag ist Tschechiens Außenminister Cyril Svoboda in die Türkei gereist, der EU-Beitritt des Landes war das Gesprächsthema. Am Donnerstag kam außerdem der polnische Präsident Lech Kaczynski nach Prag, nach dem Vatikan und den USA ist dies seine dritte Auslandsreise im Amt.


Cyril Svoboda
Im Zusammenhang mit dem andauernden Streit um die so genannten Mohammed-Karikaturen hat sich die tschechische Regierung für einen einheitlichen europäischen Standpunkt ausgesprochen. Außenminister Cyril Svoboda will seinen Amtskollegen in der Europäischen Union daher ein Sondertreffen zu dieser Frage vorschlagen. Die tschechische Regierung hat sich außerdem Dänemark ihre Solidarität ausgesprochen. Die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in der dänischen Presse war der Auslöser für die seit zwei Wochen andauernden Proteste in der muslimischen Welt gewesen.


Libor Ambrozek
In den vergangenen Wochen sind immer wieder illegale Mülldeponien an unterschiedlichen Orten Tschechiens aufgetaucht - nun werden in der Causa konkrete Maßnahmen getroffen. Der tschechische Umweltminister Libor Ambrozek hat am Donnerstag in einem Brief seinen deutschen Amtskollegen Sigmar Gabriel um eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen den kriminellen "Müll-Tourismus" gebeten. Untersuchungen der Tschechischen Umweltinspektion (CIZP) zufolge sind in den vergangenen Monaten rund 15.000 Tonnen Müll aus Deutschland illegal an verschiedenen Orten in Tschechien abgeladen worden. Die Umweltbehörde hat daher am Donnerstag das erste Rechtsverfahren gegen eine vermutlich in diesen Müllskandal verwickelte deutsche Firma eingeleitet.


Gesundheit gehört in der letzten Zeit zum Thema Nummer Eins in Tschechien - so auch in der vergangenen Woche: Der pharmazeutische Großhandel in Tschechien hat ab Mittwoch die Medikamentenlieferungen in drei Krankenhäusern eingestellt. Alle anderen medizinischen Einrichtungen erwartet eine Verkürzung der Zahlungsfrist von 90 auf 14 Tage. Die Schulden der drei regionalen Krankenhäuser belaufen sich auf 400 Millionen Kronen (zirka 13,8 Millionen Euro). Sollten diese nicht bald beglichen werden, so würden die Medikamente auch nicht geliefert, sagte der Direktor der Assoziation der Medikamentenlieferanten, Pavel Suchy. Gesundheitsminister David Rath, der am Montag hundert Tage im Amt war, bezeichnete diesen Schritt als Erpressung.


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Und wegen der Vogelgrippe schrillen mittlerweile auch in Tschechien die Alarmglocken: Als Reaktion auf die sich mehrenden Fälle von Vogelgrippe in Europa hat auch Tschechien ab Donnerstag die Stallpflicht für Geflügel eingeführt. Des Weiteren werden nach einem Beschluss der Staatlichen Veterinärbehörde ab dem 21. Februar Vogelausstellungen verboten sein.