Zehn Jahre Troja-Brücke in Prag: Schön, aber teuer

Sie ist mit einem weißen Bogen überspannt: Die Moldaubrücke zwischen den Prager Stadtteilen Holešovice und Troja wurde vor zehn Jahren, nämlich am 6. Oktober 2014, eröffnet. Architekten halten sie für eines der schönsten modernen Bauwerke in Tschechien.

Troja-Brücke | Foto: Juan Pablo Bertazza,  Radio Prague International

Die Brücke dient sowohl Autos, Radfahrern und Fußgängern als auch Straßenbahnen. 2015 gewann sie den Exzellenz-Preis in der Kategorie „Brücken“ bei den European Steel Design Awards. Finanziell hatte sich der Preis für das Stahlkonstrukt in der letzten Bauphase allerdings deutlich erhöht. Die zunächst geplanten knapp 500 Millionen Kronen (damals 18,2 Millionen Euro) wuchsen fast auf das Dreifache an.

Foto: Filip Jandourek,  Tschechischer Rundfunk

Der Prager Magistrat musste zudem noch eine Strafe von elf Millionen Kronen (400.000 Euro) zahlen, weil er für den Anschluss an den damals im Bau befindlichen Blanka-Tunnel eine andere Brücke errichten ließ, als zunächst festgelegt worden war. Für die Gestaltung wurde in einer weiteren Wettbewerbsausschreibung das Architekturbüro Roman Koucký ausgewählt, das die Troja-Brücke dann in Zusammenarbeit mit der Firma Mott McDonald baute.

Das dreispurige Bauwerk ersetzte eine provisorische Brücke, die seit 1981 nur für Straßenbahnen und Fußgänger angelegt war. Bei der Überfahrt einer Tram entstand so viel Lärm (tschechisch: rámus), dass der alte Bau im Volksmund nur „rámusák“ genannt wurde.

In Prag gibt es mehr als 30 Brücken, Stege und Überführungen. 18 von ihnen erstrecken sich von einem zum anderen Moldauufer. Als nächste entsteht derzeit die Dvorec-Brücke (Dvorecký most), die von Smíchov aus in den namensgebenden Stadtteil auf der anderen Seite des Flusses führen wird.

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