Zehn Monate Mehrwertsteuer-Kontrolle: 1776 Strafen wurden verhängt

Foto: Miroslav Zimmer, Archiv des Tschechischen Rundfunks

In den ersten zehn Monaten dieses Jahres hat das neue Kontrollsystem zur fristgerechten Entrichtung der Mehrwertsteuer funktioniert. Wegen begangener Verstöße bei der Mehrwertsteuer-Abgabe mussten tschechische Firmen bisher 1776 Strafen in einer Gesamthöhe von 76,8 Millionen Kronen (ca. 2,85 Millionen Euro) zahlen. Das wurde der Nachrichtenagentur ČTK von der Beratungsagentur Grant Thornton mitgeteilt, die wiederum auf Angaben der Generalfinanzdirektion verwies.

Foto: Miroslav Zimmer,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Das Kontrollsystem zur Entrichtung der Mehrwertsteuer wurde zu Beginn dieses Jahres eingeführt. Es ist eine Maßnahme im Kampf gegen Steuerhinterziehung. Insgesamt fallen rund 500.000 Steuerzahler unter diese Regelung.

„Auf den ersten Blick erscheint die Zahl der Strafen ziemlich hoch, doch in Wirklichkeit liegt sie unter den Erwartungen, die wir zu Jahresbeginn hatten“, sagte Gabriela Hoppe von der Beratungsagentur Grant Thornton.

Am häufigsten wurden Firmen dafür bestraft, wenn sie den fälligen Kontrollbericht nicht eingereicht und auf die Aufforderung des Steuerverwalters nicht reagiert haben. Die Geldbuße für diesen Verstoß liegt bei 50.000 Kronen (ca. 1850 Euro). Sie wurde insgesamt 1383Mal verhängt. Der zweithäufigste Verstoß ist die verspätete Einreichung des Kontrollberichts. Die Geldbuße dafür liegt bei 10.000 Kronen (ca. 370 Euro). Sie wurde 208 Mal verhängt.

Gabriela Hoppe  (Foto: Archiv von Gabriela Hoppe)
In Tschechien gibt es über eine halbe Million Steuerzahler, die die Mehrwertsteuer zu entrichten haben. 220.000 von ihnen müssen dazu monatlich einen Kontrollbericht vorlegen, der Rest muss es vierteljährlich tun. „In den ersten zehn Monaten hätten es also mindestens drei Millionen Kontrollberichte sein müssen. Daraus folgt, nur gegen jede 17. Meldung mussten Strafen ausgesprochen werden. Die Zahl der verhängten Strafen erscheint uns tatsächlich ungewöhnlich niedrig“, bekräftigt Hoppe.