Zentralbank will Devisenintervention hinausschieben – Analysten: Krone wird stabiler
Die Tschechische Nationalbank (ČNB) hat in ihrer neuesten Prognose das diesjährige Wirtschaftswachstum in Tschechien nach oben korrigiert – von ursprünglich 3,8 Prozent auf nunmehr 4,7 Prozent. Für das kommende Jahr rechnet die Bank hingegen unverändert mit einer Steigerung um weitere 2,8 Prozent. Das gab Zentralbankchef Miroslav Singer am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt. Ihre Einschätzung zur Inflationsentwicklung hat die Bank ebenfalls nach oben korrigiert.
Ein Grund für die veränderte Sichtweise sei die neue Prognose zur Inflationsentwicklung. Demnach werde die Inflation im vierten Quartal des kommenden Jahres bei 1,9 Prozent liegen, ursprünglich wurde von 1,8 Prozent ausgegangen. Und auch im ersten Quartal 2017 werde die Inflation um einen Prozentpunkt höher liegen als zunächst angenommen. Der aktuellen Einschätzung zufolge wird sie dann 2,2 Prozent betragen, zuvor hatte die Bank mit 2,1 Prozent gerechnet. Aus Sorge vor einer drohenden Deflation hatte die Zentralbank am 7. November 2013 ihre Intervention gestartet.
Mit dem Eingriff am Devisenmarkt hat die Nationalbank insbesondere den Kurs der Tschechischen Krone geschwächt. Seitdem liegt er bei rund 27 Kronen je Euro. Das Wechselverhältnis von 27:1 solle auch weiter Bestand haben, machte Singer am Donnerstag deutlich. Eine Reihe von Analysten hält dies jedoch für unwahrscheinlich. Ihrer nahezu identischen Einschätzung zufolge werde sich die Krone binnen eines Jahres merklich stabilisieren. Zu Ende 2016 dürfte ihr Kurs demnach bei 26,65 Kronen je Euro liegen, mutmaßen die Analysten.