Abfischen der Weihnachtskarpfen in vollem Gange

Foto: ČTK

Bis zum Weihnachtsfest werden noch mehr als zwei Monate vergehen müssen, immerhin, eines seiner Symbole ist bereits am letzten Wochenende in die Berichterstattung der tschechischen Medien vorgedrungen. Im Teich Rožmberk bei Třeboň / Wittingau habe das Abfischen des Weihnachtskarpfens begonnen, titelten fast alle Tageszeitungen am Freitag und Samstag. Kein Wunder. Mit seinen 647 Hektar Fläche ist es schließlich der größte Teich landesweit.

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Es war nicht das allererste Abfischen in der diesjährigen Herbstsaison. Eigentlich läuft es im traditionellen Fischteichgebiet Südböhmens auf Hochtouren. Der Rožmberk ist aber nicht nur der größte hierzulande. Auch von seinem Fischbestand hängt es maßgeblich ab, dass das nach dem Weihnachtsbaum zweit bekannteste Symbol des tschechischen Heiligabends auf der festlichen Tafel reichlich und nicht zu teuer vertreten sein wird. Außerdem will man interessierten Zuschauern ein Schaufischen gönnen, sagt Josef Malecha, Produktionsdirektor der Binnenfischerei Rybářství Třeboň, von der der größte tschechische Teich außer einigen anderen südböhmischen Teichen bewirtschaftet wird:

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„Wir bemühen uns, jedes Jahr das Abfischen eines der größeren Teiche für Besucher der Region von Třeboň an einem Samstag oder Sonntag zu planen, damit sie unsere Fischer bei der Arbeit sehen und nicht zuletzt auch Fischspezialitäten kosten können.“

Und so war es auch diesmal. Hunderte Besucher konnten das Jahrhunderte alte Handwerk des Teichabfischens beobachten und an zahlreichen Kiosks auch frisch gebratene Karpfenstücke kosten. Die Jahresproduktion der Fischerei Rybářství Třeboň beläuft sich im Schnitt auf 3 200 Tonnen Fisch. Allein im Rožmberk möchte man 1200 Tonnen abfischen. Ob die Pläne aufkommen, hängt aber immer wieder von Witterungsbedingungen das ganze Jahr hindurch ab:

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„Dieses Jahr haben wir zwar kein Extremwetter gehabt, nichtsdestotrotz hatte die sommerliche Trockenheit einen Wassermangel in einigen Teichen zur Folge. In der Teichregion, die unsere Firma bewirtschaftet, war die Situation nicht überall gleich, aber gebietsweise war der Wassermangel recht spürbar.“

Die ersten Signale, dass dieses Jahr nicht in jeder Hinsicht für das Gedeihen der Fische günstig war, hat der Teich Rožmberk gleich am Samstag entsendet. Der Direktor der Firma deutete an, dass die diesjährige Karpfenproduktion um 20 Prozent niedriger sein dürfte. Das Schadenvolumen wurde vorerst auf 36 Mio Kronen beziffert.

Wenn die Jahresbilanz auch anderswo ähnlich sein sollte, ist die Preissteigerung bei Weihnachtskarpfen durchaus nicht ausgeschlossen. Die Fischer aus Třeboň wollten aber noch nicht viel Konkretes sagen. Man müsse abwarten, bis das ganze Abfischen zu Ende sei. Der Karpfenanteil am Gesamtfischbestand dieser Fischerei beträgt zu 90 Prozent Karpfen, 60 Prozent davon sind alljährlich für den Export bestimmt. Wie groß die Einbuße werden, wird man aber erst Ende November wissen.