Abhängigkeit von Agrarimporten weiter gestiegen

Foto: Nick Saltmarsh, Flickr, CC BY 2.0

Der Saldo der tschechischen Handelsbilanz bei landwirtschaftlichen Gütern ist im vergangenen Jahr noch tiefer ins Minus gerutscht. Er lag bei einer Rekordhöhe von 40,3 Milliarden Kronen (1,58 Milliarden Euro), wie der Agrarverband am Dienstag mitgeteilt hat.

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Die gesamten Agrareinfuhren betrugen 2018 knapp 229 Milliarden Kronen (knapp 9 Milliarden Euro), und damit zwei Milliarden Kronen mehr als noch ein Jahr zuvor. Die Ausfuhren sanken hingegen um mehr als zehn Milliarden Kronen auf gut 186 Milliarden Kronen (7,3 Milliarden Euro). „Leider sind unsere Schätzungen vom Herbst wahr geworden. Unsere Abhängigkeit von ausländischen Gütern zeigt sich in ihrer ganzen Dramatik. Das schlechteste Ergebnis wurde, wie in den vergangenen Jahren üblich, bei Fleisch erreicht“, sagte Agrarverbands-Sprecher Vladimír Pícha. Konkret trug Fleisch mit 60 Prozent zum negativen Saldo in der Bilanz bei.

Besonders stark eingeführt werden auch Milchprodukte, ein positiver Saldo besteht hingegen bei Getreide und ungedickter Milch sowie lebenden Tieren. Der Agrarverband spricht daher von einer Abhängigkeit von der Lebensmittelindustrie im Ausland. „Obwohl unsere Landwirtschaft modern und voll konkurrenzfähig ist, sind wir zu einem Rohstoffe ausführenden Land geworden, das die Arbeit aus anderen Staaten importiert“, heißt es in einer Stellungnahme des Verbandes.

Der tschechische Agrarsaldo war zuletzt 1993 positiv. Der derzeitige Landwirtschaftsminister, Miroslav Toman (Sozialdemokraten), drängt darauf, dass in den Einzelhandelsketten hierzulande rund 70 Prozent der Lebensmittel von tschechischen Erzeugern kommen.

Autor: Till Janzer
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