Aircraft Industries bleibt doch in Kunovice

Aircraft Industries (Foto: ČTK)

Die Entscheidung hatte für Proteste gesorgt: Der russische Eigentümer von Aircraft Industires in Kunovice wollte die Produktion nach Russland verlegen. Nun werden aber doch weiter Flugzeuge in der mährischen Stadt produziert.

Aircraft Industries  (Foto: ČTK)
Die Geschäfte liefen nicht gut für den Flugzeugbauer Aircraft Industries im mährischen Kunovice. Zurzeit werden elf Flugzeuge für die Russische Föderation fertiggestellt, weitere Aufträge sind laut Firmenleitung aber bisher nicht in Sicht. Für die rund 900 Beschäftigten bedeutet das: 200 von ihnen sind beurlaubt und beziehen nur 60 Prozent des Lohnes. Im vergangenen Jahr hat die Firma insgesamt nur vier Maschinen nach Bangladesch und Algerien geliefert, auf den Hauptmarkt nach Russland ging keine einzige Lieferung. In diesem Jahr konnten sich immerhin fünf Flugzeuge auf den Weg nach Osten machen.

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Grund für die Schieflage ist vor allem die angespannte Wirtschaftslage in Russland. Der schwache Rubel macht den Import der Flugzeuge teuer und die Abnehmer verzichten auf den Kauf. Deswegen hat sich die Eigentümergesellschaft des Flugzeugbauers entschieden, die Arbeitsplätze aus Kunovice nach Russland zu verlagern.

Der Entscheidung folgten jedoch starke Reaktionen von Seiten der Arbeitnehmer. Sie riefen ihre Streikbereitschaft und auch der Gewerkschaftsverband Kovo kritisierte den Schritt. Dem Unternehmen gehe es bei weitem nicht so schlecht, so ein Sprecher der Gewerkschafter. Vor allem in Hinblick auf wachsendes Interesse aus China.

Am Montag änderte schließlich die Unternehmensleitung ihre Meinung, auch auf Druck des Wirtschafts- und Industrieministeriums hin.