Alkohol am Steuer
Der Autounfall des stellvertretenden tschechischen Polizeipräsidenten Miroslav Antl am vergangenen Donnerstag in Pardubice sorgte für gehöriges Aufsehen - und für entsprechende Konsequenzen. Denn der ansonsten gegen Gesetzesverletzer energisch vorgehende zweite Polizeichef hatte den Unfall unter Alkoholeinfluss herbeigeführt - ein Vergehen, das keine Kompromisse zuließ. So trat der Ordnungshüter einen Tag später konsequenterweise von seinem Amt zurück, da er - wie Antl selbst feststellte - nunmehr das moralische Recht eingebüßt habe, andere für ihre Vergehen zu verfolgen. Hören Sie dazu einen Beitrag von Lothar Martin.
"Ich denke, dass man mit Alkohol im Körper in der Tat nicht ans Steuer gehört. Auf der anderen Seite sind wir Tschechen eine Biernation, so dass ich der Meinung bin, ein bis zwei Bier sollten schon erlaubt sein. Das heißt, wenn hier eine vernünftige Grenze wie zum Beispiel 0,3 Promille festgelegt werden sollte, dürfte dies hinsichtlich der Verkehrssicherheit keinen negativen Einfluss haben."
Antonín Sípek ist der Ansicht, dass die 0,0-Promille-Grenze in Tschechien allein noch nichts bewirkt habe, die Unfälle unter Alkoholeinfluss zuletzt weder zugenommen noch rapide abgenommen haben. Daher hält er es für angebracht:
"Ich denke, dass die 0,0-Promille-Grenze bei uns in Tschechien zur Zeit immer noch erforderlich ist, aber für die Einführung einer darüber liegenden Grenze müssen selbstverständlich präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen bzw. entsprechende Sanktionen beim Überschreiten dieser Grenze getroffen werden."